Nach Parteiausschluss: Johannes Verbeek will Stadtratsmandat behalten

Trier · Johannes Verbeek aus Trier-Kürenz, der bislang für die Linke im Trierer Stadtrat gesessen hat, will sein Mandat auch nach dem Parteirausschmiss vom Wochenende (der TV berichtete) behalten. "Linke Politik kann ich auch ohne Parteizugehörigkeit machen", erklärte er im TV-Gespräch.

(woc) Wie Verbeek sich auch als Einzelmandatsträger die nötigen Informationen aus Verwaltung und politischen Gremien sichern will, steht schon fest: Zusammen mit Peter Spang, der vor wenigen Wochen aus der SPD-Fraktion ausgestiegen ist, will er eine "virtuelle Fraktion" bilden. "Peter Spang und ich arbeiten schon seit längerem zusammen, tauschen Infos aus und sprechen uns ab", sagte Verbeek.

Eine feste Verbindung sei man allerdings - zumindest bisher - noch nicht eingegangen. "Ich arbeite derzeit mit sehr vielen Personen aus unterschiedlichen Ratsfraktionen zusammen", erklärte Spang. Zunächst wolle er sehen, ob man sich auch als Einzelmandatsträger Mehrheiten im Rat verschaffen könne. Wenn das nicht funktioniere, sei eine feste Zusammenarbeit mit Verbeek durchaus möglich. "Auf kommunaler Ebene zählen gesunder Menschenverstand und ein konstruktives Miteinander - keine parteipolitischen Ideologien", bricht Spang für die mögliche rot-rote Allianz eine Lanze.

Die Bundesschiedsstelle der Linken und die Trierer Stadträtin und Bundestagsabgeordnete Katrin Werner haben sich auch am heutigen Dienstag nicht zu Verbeeks Parteiausschluss geäußert. Bei der Stadtverwaltung wartet man auf eine offizielle Mitteilung. Legt Verbeek gegen den Rausschmiss keine weiteren Rechtsmittel ein, müssen die städtischen Ausschüsse und Gremien neu besetzt werden, weil nur Fraktionen und politische Gruppierungen Anspruch auf Sitze in diesen haben.

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