Nach Unfall mit zwei Toten bei Oldtimer-Rennen wird Deutschland-Rallye fortgesetzt

Baumholder/Trier · Schwerer Unfall beim Rahmenprogramm der Deutschland-Rallye: Am Samstagnachmittag sind in Baumholder Fahrer und Beifahrer eines Oldtimers während eines Showprogramms ums Leben gekommen. Die Veranstalter zeigten sich betroffen. Heute wird die Deutschland-Rallye jedoch trotz des Unfalls fortgesetzt.

 Das Foto von dem niederländischen Team entstand am Tag des Unfalls.

Das Foto von dem niederländischen Team entstand am Tag des Unfalls.

Foto: Agentur Siko

Der Unfall ereignete sich auf dem Truppenübungsplatz Baumholder. Dort schießen die Rennwagen auf der Strecke der Wertungsprüfung Arena Panzerplatte mit hoher Geschwindigkeit über die berüchtigte Kuppe "Gina" und fliegen bis zu 30 oder 40 Meter weit durch die Luft - eine sehr spektakuläre und deswegen bei Rallyefans beliebte Stelle. Am Samstag wurde sie dem niederländischen Fahrer und Beifahrer eines historischen Rallye-Fahrzeugs zum Verhängnis. Sie nahmen mit ihrem Triumph TR7 am Nachmittag nach der Wertungsprüfung 11 der Deutschland-Rallye am Demonstrationsprogramm "Classic" ohne sportliche Wertung teil.

Kurz nach 14.30 Uhr kam das Fahrzeug aus noch ungeklärter Ursache nach Passieren der Kuppe "Gina" von der Fahrbahn ab und verunglückte. Monika Peters, Pressesprecherin der Trierer Polizei: "Trotz sofort eingeleiteter Rettungsmaßnahmen verstarben die beiden Männer noch am Unfallort. Andere Teilnehmer oder Zuschauer kamen durch den Unfall nicht zu Schaden."

Beamte der Polizeiinspektion Baumholder haben die Ermittlungen zu dem Unfall auf der abgesperrten Rennstrecke aufgenommen. Die zuständige Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach ist eingeschaltet.

Deutschland-Rallye geht weiter

Die Veranstalter der ADAC Rallye Deutschland zeigten sich betroffen: "Alle Beteiligten der Veranstaltung übermitteln ihr tiefstes Mitgefühl und Beileid an die Angehörigen, Freunde und Betroffenen der tragischen Ereignisse des heutigen Tages" heißt es in einer Erklärung vom Samstagabend. Wie Kay-Oliver Langendorff, Leiter Motorsport Presse, mitteilte, wird die Rallye am Sonntag gemäß Zeitplan fortgesetzt.

Wie der Veranstalter weiter bestätigte, wurde die für den späten Samstagnachmittag angesetzte 14. Wertungsprüfung der Rallye abgesagt. Die beiden letzten für Sonntag geplanten Prüfungen Nummer 15 und 16 sollen aber wie vorgesehen stattfinden. Die Deutschland-Rallye begann am Donnerstag und bildet den neunten von 13 Läufen der Rallye-WM.

Schon im Vorjahr gab es einen schweren Unfall bei der Deutschland-Rallye. Beim Warmfahren in Konz-Kommlingen (Kreis Trier-Saarburg) löste sich bei einem Wagen ein Rad. Vier Zuschauer wurden verletzt, einer davon schwer. Danach wurden die Sicherheitsabstände für die Rallye-Fans teilweise erweitert.

Erst vor zwei Wochen waren bei der 54. Wartburg-Rallye in Eisenach zwei Frauen in einem Mitsubishi ums Leben gekommen. Bei dem Unfall zwischen Steinbach und Brotterode war zunächst die 29 Jahre alte Beifahrerin Ina Schaarschmidt aus Laubsdorf gestorben, vier Tage später erlag auch die 34 Jahre alte Pilotin Janina Depping aus Wedemark im Universitätsklinikum Jena ihren Verletzungen. Die Wartburg-Rallye war nach dem Unfall abgebrochen worden.

j.e./dpa/jüb/sve

Hintergrund: Unfälle bei deutschen Rallye-Veranstaltungen

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