Nach Wasserschaden: Klassenräume in Trierweiler werden saniert – Schulleiter: Es fällt kein Unterricht aus

Trierweiler · Die Grundschule Trierweiler (Kreis Trier-Saarburg) muss nach einem Wasserschaden möglicherweise noch Wochen auf zwei Klassenräume verzichten. Wie lange genau, das soll ein Gutachten klären. Unterricht falle keiner aus, sagt die Schulleitung.

Man mache halt derzeit keine Pläne nach pädagogischen Gesichtspunkten, sondern nach räumlichen Bedürfnissen. Jan Henning Syrbe, Leiter der Grundschule Trierweiler, gibt sich nach dem Ausfall von zwei Unterrichtsräumen als Folge eines Wasserschadens pragmatisch. "Es ist eine zusätzliche Belastung, aber wir kommen klar."

Vor gut zwei Wochen hatte Syrbe bemerkt, dass an dem neuen Anbau - er war erst im Oktober 2015 eingeweiht worden - etwas nicht stimmte. "Die Tapete löste sich, da habe ich mal genauer nachgeschaut." Hinter einer Plastikabdeckung entdeckte der Schulleiter dann eine undichte Stelle an einer Rohrleitung. Eine Überwurfmutter sei wohl nicht richtig festgezogen gewesen, vermutet Syrbe. Offenbar sei über Monate Wasser aus dem kleinen Leck ausgetreten.

Schutzvorhang für Keime

Die Heizungsbaufirma habe den Schaden bereits ihrer Versicherung gemeldet, berichtet der Schulträger, die Verbandsgemeinde Trier-Land. Sprecherin Johanna Fox: "Die Schadensregulierung ist Sache der Versicherung, wir können als Verbandsgemeindewerke nur darauf drängen, dass der Schaden so schnell wie möglich behoben wird." Darauf pocht auch Iris Hasse, Sprecherin des Schulelternbeirats. Ihre wäre es am liebsten, wenn schon jetzt die Trocknungsmaschinen laufen würden. Nach Auskunft der VG-Verwaltung werden die Geräte am Fastnachtsdienstag aufgestellt. Zunächst sollen die Räume getrocknet werden, unabhängig davon, wie das Ergebnis der Materialuntersuchung ausfällt.

Am vergangenen Montag hatte sich ein Gutachter den Anbau angesehen und Proben genommen. Um zu verhindern, dass eventuell vorhandene Keime oder Sporen aus den betroffenen Räumen entweichen können, sind die Eingangstüren von innen mit Stoff abgeklebt. Um durchzugehen, muss man einen Reißverschluss aufziehen. Für Jürgen Karst, Werkleiter in Trier-Land, ist entscheidend, wie stark der Estrich betroffen ist. "Wenn er nur getrocknet werden muss, kann es schnell gehen. Wenn er jedoch raus muss, dann kann die Sanierung vier bis sechs Wochen dauern." Die Zwischenwand aus Gipsplatten, die die beiden Klassenräume trennt, könne relativ schnell und problemlos erneuert werden.

Unter dem Anbau befinden sich keine Schulräume. So konnte das Wasser wenigstens dort keinen Schaden anrichten. Welche enormen Ausmaße Wasserschäden haben können und wie kostspielig die Sanierung sein kann, haben die Vorfälle am Stefan-Andres Gymnasium in Schweich vor zweieinhalb Jahren gezeigt. Auch dort war ein Neubau durch eine Montagefehler vorübergehend unbenutzbar geworden.

An der Grundschule Trierweiler wird nun der Mehrzweckraum wieder zum Unterrichten genutzt - so war es auch schon vor dem Anbau. "Wir können angemessen reagieren", sagt Schulleiter Syrbe. An der Schule mit ihren zehn Klassen und knapp 200 Schülern soll durch das Handwerker-Malheur kein Unterricht ausfallen. Improvisieren müsse man durch die neue Situation allerdings beim Kursprogramm der Volkshochschule und bei den Deutschkursen für Migrantenkinder und deren Eltern. Deutschkurse gebe es in Trierweiler nicht erst seit der Flüchtlingswelle, sagt Syrbe. Seit Jahren sei die Schule bunt aufgestellt. Viele Eltern unterschiedlicher Nationalitäten, die bei luxemburgischen Firmen arbeiteten, brächten ihre Kinder nach Trierweiler zur Schule.

Dort will man nach dem Pilotprojekt "Leseland", einer Gemeinde- und Schulbibliothek (der TV berichtete), und der Anschaffung von I-Pads und Whiteboards (das sind über digitale Medien nutzbare Schultafeln) durch den Förderverein ein weiteres Projekt initiieren. Nach Auskunft des Schulleiters ist die Anschaffung einer Lehrküche geplant. Sie soll in einem früheren Computerraum untergebracht werden und die Schüler an gesunde und einfache Ernährung heranführen.

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