Nach zehn Jahren: Neuer Briefkasten für Heiligkreuz

Trier-Heiligkreuz · Poststellen schließen, Telefonzellen werden aufgegeben: Die meisten Menschen kommunizieren per E-Mail und Mobiltelefon. Die, die weder über Internetzugang noch portables Telefon verfügen, haben oft das Nachsehen. Auch die Heiligkreuzer mussten weite Wege in Kauf nehmen, um ihren Briefverkehr abzuwickeln. Das hat nun ein Ende.

 Freut sich, dass sie ihre Post in Heiligkreuz aufgeben kann: Maria Ukere wirft einen Brief in den neuen Postkasten ein. TV-Foto: Cordula Fischer

Freut sich, dass sie ihre Post in Heiligkreuz aufgeben kann: Maria Ukere wirft einen Brief in den neuen Postkasten ein. TV-Foto: Cordula Fischer

Trier-Heiligkreuz. Leuchtend gelb strahlt die etwa ein Meter 20 hohe Säule in der Rotbachstraße, in Sichtweite von Geschäftszentrum, Kirche und Schule. Ebenso strahlend sind die Gesichter der Vorstandsmitglieder vom Bürgerverein Heiligkreuz. "Geschafft", ist ihren Augen abzulesen. Denn seit vor einem Jahrzehnt der letzte Briefkasten im alten Ortszentrum abgebaut wurde, sind dicke Bretter gebohrt worden.
Wie der Bürgerverein setzte sich auch der Ortsbeirat dafür ein, dass die postkastenlose Zeit in Heiligkreuz beendet wird. Aber vergebens. Begründung des Unternehmens: Mit Briefkästen in der Tessenowstraße und in Trier-Süd in Saar- und Hohenzollernstraße ist für genügend Möglichkeit gesorgt, dass die etwa 7000 Heiligkreuzer ihre Karten und Briefe aufgeben können.
Ganz im Gegenteil die Bemühungen des Bürgervereins. Und mit ihm freuen sich mehr als tausend Heiligkreuzer: "Wir haben den Bedarf gesehen und angefangen, Unterschriften zu sammeln. Wir haben das Motto ,Gemeinsam für Heiligkreuz\', und mit unseren Mitteln wollen wir das umsetzen", sagt Bürgerverein-Vorsitzende Annika Steinmann.
Zehn Monate hat es gedauert, nun steht der neue Briefkasten gut erreichbar in der Rotbachstraße. Keine leeren Worte: Erst seit kurzem installiert kommen die Heiligkreuzer fast im Zwei-Minuten-Takt, um ihre Korrespondenz einzuwerfen. Wie Maria Ukere (59), Ex-Triererin (Weismark) und Wahl-Hamburgerin, die einen Brief für ihre Mutter aufgibt: "Es ärgert mich, dass Postdienste immer mehr ausgedünnt werden. Das führt in den Poststellen dann zu noch längeren Warteschlangen. Ich freue mich, dass es hier wieder einen Briefkasten gibt." Dem pflichtet Steinmann bei: "Es ging schneller, einen Brief zu schreiben, als ihn irgendwo einzuwerfen."
Bedarf gesehen, Einsatz gezeigt und erfolgreich gewesen: Der Bürgerverein Heiligkreuz, entstanden nach der Bürgerbeteiligung zum Stadtteilrahmenplan, ein Verein von Heiligkreuzern für Heiligkreuzer, will sich weiter einsetzen und neue Projekte angehen. Dafür werden Anregungen aus Reihen der Bevölkerung gern aufgegriffen.
Wer ein Anliegen hat, kann sich an die Bürgerverein-Vorsitzende Annika Steinmann wenden per E-Mail an
annika.steinmann@arcor.de

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