Trier. Jeden Montagabend macht sich Fabian Rienermann mit seinem Bruder Lukas auf den Weg zum Trierer Stadtbad, begleitet von Mutter Petra oder Vater Markus Rienermann. Der gehörlose Junge nimmt am Kinder- und Jugendtraining der DLRG-Ortsgruppe Trier-Stadt teil.
Vor etwa einem Jahr wollte Fabian zum Schwimmunterricht gehen. Seine Eltern sprachen daraufhin mit dem DLRG-Vorstand und den Trainern - und die ermöglichten dem Gehörlosen das Training.
"Durch die gute Zusammenarbeit zwischen uns und den Trainern ist das Training für Fabian erst möglich", sagen Petra und Markus Rienermann. Die anderen Kinder der Gruppe akzeptierten Fabian, auch Freundschaften hätten sich entwickelt, erzählt Fabians Vater. Die Kinder seien ausnahmslos sehr offen gewesen und hätten Fabian gut in die Gruppe aufgenommen. Sie könnten sich gut mit Fabian verständigen - und wenn es Probleme gebe, kämen eben Hände und Füße zum Einsatz.
Die Trainer erklären mit Zeichen- und Handbewegungen, welche Übung gerade angesagt ist. Meistens ist Fabian nicht der Erste, der an die Reihe kommt, so dass er bei seinen Schwimmkollegen abschauen kann, was er tun soll. Entweder Petra oder Markus Rienermann sind immer im Training dabei, falls es doch mal Schwierigkeiten geben sollte.
Fabian sei nicht das einzige Beispiel für Integration bei der DLRG, sagen die Verantwortlichen. Eine junge geistig behinderte Frau komme jeden Montagabend zum Training und schwimme ihre Bahnen, erzählt Benjamin Metoui, Vorsitzender des Jugendvorstands und Trainer. So könnten Menschen mit Handicap unbürokratisch ins Vereinsleben integriert werden.
Familie Rienermann wünscht sich: "Wir würden uns freuen, wenn diese Beispiele Nachahmer in anderen Vereinen finden würden!"
Weitere Informationen über die Ortsgruppe Trier-Stadt der DLRG unter www.trier-stadt.dlrg.de.