Nachbarn fassungslos

TRIER. (mst) Fassungslose Nachbarn: Am Samstagmorgen begannen die Abbrucharbeiten am Haus Friedrich-Ebert-Allee 2. Noch am Donnerstag hatte der städtische Bauausschuss die Verwaltung aufgefordert, gegen das umstrittene Bauprojekt vorzugehen.

Der Investor plant, das 20er-Jahre-Haus mit einem neuen Dach erheblich aufzustocken ( TV vom Freitag). Mitte August waren die Arbeiten praktisch zum Erliegen gekommen. Zwar hatte der Investor - Gilbers und Baasch - einen Kran aufstellen lassen, doch äußerlich blieb das Gebäude aus den 20er-Jahren praktisch unverändert. Vorgestern begannen die Abrissarbeiten am Dach. Dabei hatte der städtische Bauausschuss noch am Donnerstagabend über das Projekt beraten. Nach TV -Informationen informierte die Verwaltung das Gremium im nichtöffentlichen Teil der Sitzung erstmals über das Vorhaben. Die präsentierten Pläne seien auf einhellige Ablehnung gestoßen. Parteiübergreifend sei die Verwaltung daraufhin aufgefordert worden, "alle rechtlichen Möglichkeiten auszuschöpfen", um die vom Bauaufsichtsamt erteilte Baugenehmigung wieder aufzuheben. Gegen die Baugenehmigung hatten Nachbarn bereits vor Wochen Widerspruch eingelegt. Dass der Investor 36 Stunden nach der nichtöffentlichen Sitzung des Bauausschusses und am Tag nach der TV -Berichterstattung mit dem Abriss des Dachs begann, ist für Nachbarn und Kommunalpolitiker kein Zufall, zumal die Arbeiten wochenlang still gestanden hatten. Nachbarin Christel Hontheim-Monz fassungslos: "Hier sollen Fakten geschaffen werden." Die Grünen erhöhen derweil den Druck auf die Verwaltung. Sie wollen "mit sofortiger Wirkung" eine "einstweilige Unterschutzstellung des Bereichs Ausoniusstraße, Friedrich-Ebert-Allee und Merianstraße" erreichen, um "weitere Verunstaltungen" zu verhindern, so Ratsmitglied Dominik Heinrich. Auch SPD-Ratsmitglied Rainer Lehnart kündigte für seine Fraktion Widerstand gegen das Projekt an.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort