Nachhaltigkeit: Klimaschutz im Einkaufskorb

Nachhaltig leben - für immer mehr Menschen wird das wichtig. Der Begriff nachhaltig kommt aus der Forstwirtschaft. Vereinfacht gesagt: Es wird nicht mehr Holz gefällt, als nachwächst. Bei der 1992 in Rio verabschiedeten Agenda 21 wurde das Prinzip in die Umwelt- und Entwicklungspolitik übertragen. Wie kann die Menschheit die vorhandenen Ressourcen auf der Erde verantwortungsbewusst nutzen? Die Frage wird seitdem nicht nur in der großen Politik gestellt, sondern auch im Lokalen. In Trier vom gemeinnützigen Verein Lokale Agenda 21 (LA 21). Alle zwei Wochen erklären LA-21-Mitglieder in einem TV-Gastbeitrag, wie sich Nachhaltigkeit konkret in der Region Trier leben lässt. Heute: Sabine Mock, Bildungsreferentin und Mitarbeiterin der Lokalen Agenda Trier.

Verbraucher haben Macht und können mit ihren Konsum- und Lebensgewohnheiten das Warenangebot und dadurch den Markt beeinflussen. Tag für Tag tragen wir mit zahlreichen Kaufentscheidungen dazu bei, dass Menschenrechte geachtet, das Klima geschützt, Ressourcen geschont werden oder eben auch nicht. Bei Möbeln, Textilien oder Elektrogeräten haben wir inzwischen die Möglichkeit, sie nach umwelt- und sozialverträglicher Produktion sowie energiesparender Nutzung und Entsorgung auszuwählen. Und regionale, Bio- und Fair-Trade-Produkte stehen immer häufiger auf dem Einkaufszettel vieler Weltbürger. Auch in unserer Stadt ist diese Entwicklung spürbar: Seit Mai 2010 ist Trier Fair-Trade-Stadt. Mit dieser Auszeichnung wurde der Einsatz von Trierer Initiativen, Einzelhändler, Gastronomen und des Rathauses für den fairen Handel gewürdigt.
Ziel des fairen Handels ist es, mehr von dem, was wir in Europa für Produkte wie Kaffee, Tee oder Bananen bezahlen, auch bei den Erzeugern ankommen zu lassen. Durch den fairen Handel können benachteiligte Produzenten in den Ländern des Südens von ihrer Arbeit in Würde leben und Schulen, Fortbildung, Gesundheitszentren und Arztbesuche finanzieren - dies alles sind Auswirkungen des fairen Handels vor Ort.
Und die Vorteile für uns als Verbraucher: Wir erhalten preiswerte Waren einer inzwischen großen Produktpalette. Neben Kaffee gehören Tee, Schokolade, Blumen, Reis, Gewürze, Kakao und Früchte in das faire Sortiment vieler Geschäfte unserer Stadt.
Wir können also auch mit unserem Einkaufskorb jeden Tag Nachhaltigkeit befördern: durch den Kauf regionaler, saisongerechter und biologischer Produkte, durch die Bevorzugung lokaler Unternehmen und durch die bewusste Entscheidung für fair gehandelte Produkte.
Alle Trierer Einzelhandels- und Gastronomie-Unternehmen, die sich an der Kampagne Fair-Trade-Stadt Trier beteiligen, sind auf der Internetseite des Lokale Agenda 21 Trier e. V. unter weltbuerger.la21-trier.de gelistet. Viele dieser Betriebe sind durch das Fair-Trade-Logo im Schaufenster zu erkennen. Vielleicht werden es ja noch mehr im Rio+20-Jahr 2012.

Extra

Sabine Mock, 49, ist Bildungsreferentin, verheiratet und hat vier Söhne. Sie arbeitet in der Geschäftsstelle des Vereins Lokale Agenda 21 Trier e.V.

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