Nachmieter fürs Palais gesucht

Die Frist, innerhalb derer sich Vereine um die Betreibung der leer stehenden Veranstaltungsräume im Palais Walderdorff am Domfreihof bewerben konnten, ist seit einer Woche abgelaufen. Ob und welche konkreten Bewerbungen es gibt, dazu will sich die Stadtverwaltung nicht näher äußern.

Trier. (woc) "Es gibt Interessenten, die entsprechenden Verhandlungen laufen noch." Das ist der einzige Satz, den das städtische Kulturamt auf Anfrage des Trierischen Volksfreunds zu möglichen neuen Mietern im Palais Walderdorff äußern möchte. Anfang Juni hatte das städtische Kulturbüro die insgesamt 520 Quadratmeter - verteilt auf Veranstaltungskeller und Lesecafé im Erdgeschoss - öffentlich zur Vermietung ausgeschrieben. Zuvor musste der Jugendkulturverein "produktion" seine Heimstätte verlassen: Der Verein hatte durch Misswirtschaft mehr als 300 000 Euro Schulden angehäuft - darunter mehrere Zehntausend Euro Mietrückstände.

Die Stadt machte sich nach dem Rausschmiss der "produktion" auf die Suche nach einem neuen "sozialen, kulturellen oder gesellschaftlichen Verein" als Nachmieter. Denn eine kommerzielle Nutzung der Räume schließt eine "Konkurrenzschutzklausel" aus. Diese im allgemeinen Mietrecht verankerte Klausel schützt den ebenfalls im Palais Walderdorff eingemieteten benachbarten kommerziellen Disko- und Restaurantbetrieb vor Konkurrenz in direkter Nachbarschaft.

Die Nikolaus-Koch-Stiftung als Immobilienbesitzerin hatte der Stadt - die die Ex-"produktion"-Räume gepachtet und ihrerseits an den Verein untervermietet hatte - deswegen zur Auflage gemacht, dass in den nun leer stehenden Räumen auch weiterhin kein kommerzieller, professioneller Gastro-Betrieb unterkommen dürfe.

Der Nachfolgeverein der "produktion" - der "KulturRaumTrier" e.V. - hatte auf TV-Anfrage kein Interesse an einem Rückzug ins Palais Walderdorff signalisiert. Auch die Tuchfabrik - ein Zusammenschluss verschiedener Kunst-, Kultur- und Theatervereine - hatte abgewinkt (der TV berichtete).

Welche anderen "Interessenten" es sind, die die rund 6000 Euro monatlichen Aufwendungen für die Räume aus reiner Vereinsarbeit stemmen könnten, und wie es mit den Veranstaltungsräumen in bester Lage weitergehen soll, sofern kein geeignetes Betreiberkonzept gefunden wird, dazu möchte die Stadtverwaltung sich zurzeit nicht äußern.

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