Nachruf Trauer um TV-Redakteur Jörg Pistorius

Trier · Jörg Pistorius ist am 2. April nach schwerer Krankheit gestorben. Mehr als 20 Jahre lang hat er als Redakteur den Trierischen Volksfreund mitgeprägt.

 Jörg Pistorius.

Jörg Pistorius.

Foto: TV/klaus kimmling

(red) Ein leidenschaftlicher Journalist, tatkräftig, geradlinig und meinungsstark: So kannten ihn die Leser und Kollegen beim Trierischen Volksfreund. Nun ist Jörg Pistorius nach monatelangem Kampf gegen eine schwere Krankheit im Alter von 51 Jahren gestorben.

Geboren wurde Jörg Pistorius 1968 im saarländischen Saarlouis. Nach dem Abitur ging er zur Bundeswehr, und zwar zu den Fallschirmjägern, die er nach zwei Jahren im Offiziersrang verließ.

Danach studierte er in Saarbrücken Neuere Sprach- und Literaturwissenschaften mit jeweils sechsmonatigen Auslandsaufenthalten in Boston, Nancy und Newcastle. Für die Saarbrücker Zeitung arbeitete er während des Studiums (1991 bis 1995) als freier Mitarbeiter. Volontiert hat er bei der Lausitzer Rundschau in Cottbus, danach folgten zwei Jahre als Redakteur in Hoyerswerda (Sachsen).

1999 kam Jörg Pistorius zum Trierischen Volksfreund. Über zwei Jahrzehnte hatte er bei all seinen Tätigkeiten als Redakteur die Leserinnen und Leser im Blick. Dabei scheute er sich nicht vor schwierigen Themen, ebenso nicht vor großen Namen.

In den ersten Jahren arbeitete er als Lokalredakteur in Hermeskeil. Anschließend wechselte er ins Haupthaus nach Trier, wo er auch einige Jahre als TV-Lokalchef Trier/Trier-Saarburg fungierte.

Sein Traumberuf war der Reporter vor Ort. Wenn es irgendwo brannte, ob wörtlich oder im übertragenen Sinn, war Jörg Pistorius sofort zur Stelle. Investigativ und hartnäckig recherchierte er für seine Artikel über Themen wie Sicherheit, Verkehr und Kommunalpolitik. Er formulierte auf den Punkt und vertrat in seinen Kommentaren stets eine klare Meinung.

Fürs Kulturressort berichtete er mit Leidenschaft und Fachkompetenz über Konzerte und Festivals wie Rock am Ring. Als Experte für Computer- und Videospiele besuchte er regelmäßig die Fachmesse Gamescom in Köln.

Viele Jahre lang war er Mitglied im Betriebsrat der Volksfreund-Druckerei. Als Mann der Taten und klaren Worte brachte er immer wieder neue Ideen und Denkansätze ins Gremium. Er setzte sich für die Belange aller Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ein und suchte stets nach vernünftigen Lösungen. Der Teamgedanke stand bei ihm im Vordergrund.

Jörg Pistorius war kämpferisch im besten Sinne – dazu passte auch eines seiner Hobbys. Er war begeisterter Kampfsportler und Träger des schwarzen Gürtels in Ju-Jutsu und Karate. Dabei feierte er auch bundesweit Erfolge und engagierte sich ehrenamtlich als Kampfrichter.

Ob Roadster oder Motorrad: Rasante Fahrzeuge mochte er gern. Er liebte es zu reisen – zum Beispiel nach Asien und in die USA. Filme und Serien schaute er, wenn möglich, in der englischsprachigen Originalversion. Das galt auch für Romane von Herr der Ringe bis Das Lied von Eis und Feuer (verfilmt als Game of Thrones).

Mit Jörg Pistorius verliert der Trierische Volksfreund einen erfahrenen Kollegen, der sich auch in die Ausbildung des Journalistennachwuchses einbrachte. Ob im Kollegenkreis oder privat: Er brachte Menschen zusammen und pflegte seine Freundschaften.

Es war immer sein Bestreben, die schwere Krankheit zu überwinden und wieder in den beruflichen Alltag beim Volksfreund zurückzukehren. Das war ihm nicht vergönnt. Aber als Journalist und Mensch hat Jörg Pistorius in seinem Leben bedeutende Zeichen gesetzt, die nachhaltig in Erinnerung bleiben werden.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort