Nacht der Heiligen: Drei Museen bieten Ergänzung zu Halloween mit Führungen, Vorträgen und Spielen

Trier · Mit der Nacht der Heiligen haben die Trierer Museen von Stadt, Land und Dom an die ursprüngliche Bedeutung des Abends erinnert, den viele nur noch als spaßige Gruselparty kennen. Hunderte Interessierte kamen zu den insgesamt 20 Veranstaltungen.

Auch ohne Taschenlampen erhellend: Juliane Kjølsrud (vorne) erklärt die barocken Statuen von Ferdinand Tietz im Kreuzgang des Stadtmuseums Simeonstift. TV-Foto: Frank Göbel

Auch ohne Taschenlampen erhellend: Juliane Kjølsrud (vorne) erklärt die barocken Statuen von Ferdinand Tietz im Kreuzgang des Stadtmuseums Simeonstift. TV-Foto: Frank Göbel

Wie hieß der Sohn von Helena? Auf welcher Insel wurde Katharina geboren? Welche Tiere hörten Antonius in Rimini zu? Knackige Fragen aus dem Rätselheft "Geheimakte Heilig", dass Jüngere während der "Nacht der Heiligen" animiert, sich die speziell inszenierte Ausstellung im Stadtmuseum Simeonstift genauer anzusehen.

Nicht nur Horror-Partys
Stadtmuseum, Museum am Dom sowie, in der Porta Nigra, Landesmuseum richten zum zweiten Mal die Trierer Nacht der Heiligen aus. Gemeinsam wollen die Veranstalter daran erinnern, dass der Vorabend zu Allerheiligen noch eine andere Bedeutung haben kann, als die einer Nacht der Horrorpartys und -filme. "Dabei sehen wir das nicht so sehr als Gegenveranstaltung zu Halloween", betont die Direktorin des Stadtmuseums, Elisabeth Dühr, "sondern eher als Ergänzung."

Die drei Museen öffnen ihre Sammlungen, um an den Ursprung des Festes, die Ehrung aller Heiligen, zu erinnern. Dazu gibt es einem umfangreichen Programm für alle Altersgruppen, das ein vielschichtiges Bild der Heiligen und ihrer Bedeutungen zeichnen soll. Das kommt an - der Besucherzustrom ist durchaus solide. So kommen zu einer nächtliche Führung zum Allerheiligen-Altar im Trierer Dom 90 Interessierte. Weil die Teilnehmerzahl auf 30 begrenzt ist, gibt es viele lange Gesichter. Aber zum Glück sind da noch viele andere Programmpunkte wie Vorträge ("Todesdarstellungen zwischen Schreck und Klamauk") und Führungen ("Die Porta Nigra und der heilige Simon").

Im Stadtmuseum freut sich Mitarbeiterin Kathrin Schug, dass sie auch viele Kinder und Jugendliche begrüßen kann: "Manche sind verkleidet, was natürlich absolut in Ordnung ist. Letztlich besteht ja auch eine historische Verbindung zwischen Halloween und Allerheiligen!"

Kinder basteln Masken

Im Museum am Dom können Kinder Masken basteln. In der Porta Nigra gibt's neben stimmungsvoller farbiger Illumination auch noch ein Glücksrad mit Quizfragen und einen Weinstand.

Dass die Nacht ungewöhnlich mild und recht trocken ist, kommt den Museumspendlern natürlich zupass. Nur die Technik schießt mal quer: Als Juliane Kjølsrud vom Stadtmuseum rund zwei Dutzend Besucher zu den barocken Götterfiguren im Kreuzgang des Simeonstifts führt, sieht der Brunnenhof mit der hinter ihm aufragenden Porta Nigra im Nebel zwar besonders malerisch aus - für den Kreuzgang gilt das aber weniger. Die angekündigte "Taschenlampenführung" wird durch das kräftige Licht von Scheinwerfern torpediert - sie lassen sich nicht mehr ausschalten. fgg

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