Trier. Der Laufsteg im Atelier der Europäischen Kunstakademie in Trier ist in Scheinwerferlicht getaucht. Dicht an dicht hocken die Zuschauer und starren auf einen blauen Vorhang, hinter dem aufgeregte Rufe und Herumgerenne zu hören ist. Dann dreht die Musik auf, ein mächtiger Bass markiert den Rhythmus. Der Vorhang geht auf. Die Show beginnt.
Eins nach dem anderen kommen acht Kinder heraus und laufen erhobenen Hauptes den Catwalk hinab. Wie Profis posieren sie für die Kameras, genießen das Rampenlicht und den Applaus. Sie tragen die wildesten Kreationen - alles Designerstücke, die sie in mühevoller Handarbeit im Laufe der Woche selbst entworfen haben: mit Glitzerpailletten besetzte Stutzen, schwarz-weiß gefleckte Fußballhüte, bunt bemalte Deutschland-Trikots. Es gibt sogar eine Fußballkönigin, die hoheitlich über den Laufsteg schreitet und eine lange Schleppe hinter sich herzieht.
"Unsere jungen Designer haben ihre eigene Modeserie zum Thema Fußball kreiert", erklärt Simone Busch von der Europäischen Kunstakademie, die den Designer-Workshop geleitet hat. "Dabei waren ihrer Fantasie und Kreativität keine Grenzen gesetzt."
Die Kindermodenschau stand unter dem Motto "Wie kommt der Fußball auf den Kopf?" und bildete den Höhepunkt des Kunst-Projekts Ballkünstlerinnen der Europäischen Kunstakademie. Bereits seit Wochen hatten viele verschiedene Aktionen rund um das Thema Fußball und Kunst stattgefunden, darunter die Ausstellung des Trierer Künstlers Bernd Sauerborn über die Klischees im Frauenfußball, aber auch Public Viewings der WM Spiele oder die legendäre Panini-Tauschbörse. beke