Nadelöhr im Moseltal: Ehranger Brücke soll 2015 saniert werden

Trier · Erst sollte die Sanierung der Ehranger Moselbrücke im Jahr 2012 beginnen, dann war 2013 angepeilt. Neuester Stand ist: Vorbereitende Arbeiten laufen in diesem Jahr an. Die eigentliche Sanierung unter Teilsperrung soll dann 2015 und 2016 erfolgen.

 Nadelöhr im Moseltal: Die Ehranger Brücke soll 2015 saniert werden.

Nadelöhr im Moseltal: Die Ehranger Brücke soll 2015 saniert werden.

Foto: Friedemann Vetter

Die Moselbrücke Ehrang, wichtige Nord-Süd-Verbindung von der Eifel in den Hunsrück und Verkehrsknotenpunkt im Moseltal, hält sich wacker. Bereits im Jahr 2005 hatte ein Ingenieur-Trupp bei einer Hauptuntersuchung festgestellt, dass die Brücke von Grund auf saniert werden muss.

Zwischenzeitlich war auch ein Neubau in Erwägung gezogen worden, doch der wurde abmoderiert (der TV berichtete). Wie ein vom Landesbetrieb Mobilität (LBM) Rheinland-Pfalz in Auftrag gegebenes Gutachten zur Stahlkonstruktion ergab, lohnt sich eine Sanierung. Laut eines LBM-Mitarbeiters wäre ein Neubau dann in Frage gekommen, wenn man durch eine Instandsetzung nicht mehr als 15 Jahre gewonnen hätte.

Von unten eingerüstet

Am problematischsten ist bei der knapp 600 Meter langen Ehranger Brücke das mit Stahlträgern bestückte Mittelstück. Die Anschlussrampen aus Beton auf der Ehranger Seite (B 52/A 64/B 53) und gegenüber bei Kenn (B 52/A 602) weisen laut LBM keine Mängel auf. In den Jahren 2015 und 2016 soll das komplette Bauwerk verstärkt und instand gesetzt werden. Die Kosten sind mit 7,5 Millionen Euro angesetzt. Es sei beabsichtigt, jeweils eine Fahrtrichtung von Frühjahr bis Spätherbst zu bearbeiten, teilen die Straßenplaner mit. Für den Verkehr stünden in dieser Zeit lediglich zwei Fahrspuren zur Verfügung.

In diesem Jahr sollen an dem Stahlüberbau ausgewählte Flächen probeweise untersucht werden. Dafür werde ein Teil der Brücke von unten eingerüstet. So wollen die Arbeiter dann herausfinden, was das geeignetste Verfahren für die weitere Vorgehensweise ist.

Laut LBM soll bei dieser Gelegenheit die Beschichtung auch auf eventuell vorhandene Schadstoffe untersucht werden. Die Ergebnisse hätten Einfluss auf die Baustelleneinrichtung und die Abfallentsorgung.
Weitere Details und der genaue Sanierungsbeginn mit den geschilderten Konsequenzen für den Verkehr könnten erst nach der Voruntersuchung festgelegt werden, so der LBM. Auf der Ehranger Brücke (siehe Extra) darf aufgrund der geringen Fahrbahnbreite größtenteils nicht schneller als Tempo 60 gefahren werden. Ob nach der Sanierung die Geschwindigkeit heraufgesetzt wird, werde neu geprüft, teilt eine Sprecherin des Landesbetriebs mit. Extra: Die Ehranger Brücke

Die Ehranger Brücke wurde zwischen 1966 und 1968 gebaut. Sie ist ein wichtiger Teil der Pendlerstrecke Richtung Luxemburg und verbindet die A 1 und A 602 mit der A 64. Die Moselbrücke wird täglich von rund 34.000 Kraftfahrzeugen befahren. Im Jahr 2010 waren die Sanierungskosten noch mit rund drei Millionen Euro angegeben worden. Aktuell liegt die Schätzung bei rund 7,5 Millionen Euro.

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