Närrischer Philosoph

TRIER. Hohe Auszeichnung für Horst Lachmund, stellvertretender Chefredakteur des Trierischen Volksfreunds : Wenige Tage vor seiner Pensionierung verlieh die Karnevalsgesellschaft "M´r wieweln noch en Zalawen" dem Mann, der den Humor schon in seinem Namen trägt, den Orden "Gegen den Trierischen Ernst".

 Stolzer Preisträger: Horst Lachmund (Mitte) freut sich über Orden und die Urkunde, die ihm Ehrenpräsident Paul Kropp (links) und Elferrats-Mitglied Peter Druckenmüller überreicht haben.Foto: Friedemann Vetter

Stolzer Preisträger: Horst Lachmund (Mitte) freut sich über Orden und die Urkunde, die ihm Ehrenpräsident Paul Kropp (links) und Elferrats-Mitglied Peter Druckenmüller überreicht haben.Foto: Friedemann Vetter

Wer ist das nur? "Sensibel, rücksichtsvoll, gebildet, philosophisch und dichten kann der!", beschreibt Laudator Georg Bernarding, im vergangenen Jahr Preisträger, seinen Nachfolger, dessen Namen er natürlich zu Beginn seiner närrischen Betrachtungen nicht verraten will. Mit saarländischem Charme bringt der Trierer Bürgermeister dem Publikum näher, wer sich den wichtigsten Orden der Wieweler verdient hat. "OB Schröer is et net, der is zu kleen." Schon nach wenigen Sätzen dämmert den Narren, dass es sich bei dem "wahren Mann" nur um Lachmund handeln kann: "Sein Name steht schließlich jeden Tag in der Zeitung, nee, im Volksfreund", frotzelt Bernarding.Mit jeder Pointe fügt sich das Puzzle zusammen, und am Ende steht ein Preisträger 2003, der sich würdevoll in eine Liste klangvoller Namen einfügt. Ihnen allen war und ist eines gemeinsam: Sie haben sich langjährige Verdienste um den Karneval erworben. Lachmund bestätigt seine humorvolle Ader nicht nur mit einer philosophischen Betrachtung über den trierischen Ernst, sondern auch mit einem auf trierisch gehaltenen Plädoyer für die Heiterkeit.Beim Ordensfest der Wieweler unter dem Motto "Gartenschau 2003" sorgen am Freitag in der Orangerie in Nell´s Park noch weitere Auftritte für Begeisterung. Beispielsweise erleben die Karnevalisten einen Oberbürgermeister mit erstaunlichen Sangeskünsten. Auf seine flehentliche Bitte hin bekommt Helmut Schröer von Sitzungspräsident Manfred Stehle dafür auch den schönen Orden mit der Wieweler Rennschnecke.Paul Linz muss an diesem Abend nicht so betteln: Der Erfolgstrainer des Fußball-Zweitligisten Eintracht Trier hat mit dem Aufstieg alle Bedingungen erfüllt, um in den erlauchten Kreis des Ehrenelferrats aufgenommen zu werden. Allerdings muss "Linze-Paul" zunächst drei Aufgaben erfüllen. Das Übersetzen eines trierischen Textes ins Hochdeutsche erledigt er ebenso souverän wie das anschließende Schau-Schunkeln. Und das von Stehle geforderte Arbeitslied "Trink, Brüderlein, trink" kommt Linz, wie hätte es anders sein können, flott über die Lippen.Die karnevalistische Auszeichnung "Sportler des Jahres" gewinnt ein Mann, der Benzin in den Adern hat: Manfred Kronenburg, Organisator zahlreicher Bergrennen. In seiner Rede demoliert er keinesfalls sein geistiges Chassis, über das er spricht, sondern poliert es allenfalls noch auf. Neu im Elferrat sind Ute Klein und Bernd Minden. Karl-Heinz Probson darf sich mit dem "Rhein-Mosel-Lahn-Verdienstorden" schmücken, den ihm Peter Pries verleiht.

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