Naturschutz Hot Spot für bedrohte Wildkatze

Hermeskeil/Birkenfeld · Nationalpark Hunsrück-Hochwald liegt mitten im Hauptverbreitungsgebiet der Tiere in Deutschland

 Ein rares Bild: Die scheue Wildkatze zeigt sich den Besuchern des Nationalparks Hochwald-Hunsrück höchst selten.

Ein rares Bild: Die scheue Wildkatze zeigt sich den Besuchern des Nationalparks Hochwald-Hunsrück höchst selten.

Foto: Trierischer Volksfreund/Veranstalter

(red) Die Wildkatze ist zu Recht das Wappentier des Nationalparks Hunsrück-Hochwald, denn dort leben besonders viele Exemplare der bedrohten Wildtierart.

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat die europäische Wildkatze (Felis silvestris silvestris) in diesem Jahr zum „Tier des Jahres“ gewählt. Die Wildkatze gehört zu den „besonders geschützten“ Arten und wird auf der Roten Liste der Wirbeltiere als „gefährdet“ eingestuft.

Die Tiere brauchen naturnahe und strukturreiche Waldgebiete, die möglichst unzerschnitten, vielfältig und wenig vom Menschen beeinflusst sind. Windwurfflächen oder liegendes oder stehendes Totholz bieten der Wildkatze Unterschlupf und dienen als Versteck für Jungtiere. In hellen Lichtungen und verborgenen Wiesen geht sie auf die Jagd.

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald wird all diesen Ansprüchen gerecht.

Im letzten Jahr gab es zum ersten Mal in diesem Gebiet ein systematisches Wildkatzen-Monitoring. Von Januar bis März waren Ranger im Nationalpark unterwegs und haben über das gesamte Gebiet verteilt 270 Lockstöcke ausgebracht. Diese waren angeraut und mit Baldrian präpariert worden. Katzen werden vom Duft angezogen und reiben sich an den Lockstöcken. Hierbei hinterlassen sie Haare an den rauen Holzlatten. Regelmäßig wurden diese Haarproben mit Pinzetten abgesammelt. So wurden mehr als 600 Haarproben gesammelt; bislang sind rund 250 genetisch ausgewertet.

Den Besuchern des Nationalparks zeigt sich das scheue Wildtier äußerst selten. Nur wer sehr leise ist, hat in ganz seltenen Fällen vielleicht das Glück, ein Exemplar in freier Wildbahn zu sehen.

Der Nationalpark Hunsrück-Hochwald möchte Besuchern sein Wappentier in den Erlebnis- sowie Umweltbildungsangeboten nahebringen.

Auf den Touren der Ranger des Nationalparks erfahren die Teilnehmer Wichtiges zum Lebensraum der Vierbeiner. Kindergarten- und Grundschulkinder können mit „Felix der Wildkatze“ und einem Ranger auf Spurensuche im Nationalpark gehen. Für Familien mit Kindern bietet die Junior-Wildkatzen-Tour eine spezielle Rangertour zu dem Thema an, die am Wildfreigehege an der Wildenburg endet.

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