Natur bestimmt die Richtung

Es ist verrückt. Weil der März so warm war, wollten die jungen Triebe den Weinbergen besonders früh ein grünes Bild geben.

Doch als sie sich hinauswagten, schlug vielerorts der Frost zu. Nicht nur in Deutschland, sondern auch weiter südlich in der Schweiz und in Frankreich. Und seither hat sich nicht viel geändert - außer dass die Nächte frostfrei sind. Dass es in Zeiten des Klimawandels im Frühjahr so lange so kalt bleibt, wird sicherlich in den Wetteraufzeichnungen Berücksichtigung finden. Bleibt zu hoffen, dass die Frostschäden nicht so hoch sind, wie zum Teil befürchtet. Aber zwischen dem 11. und 15. Mai warten auch noch die Eisheiligen - Mamertus, Pankratius, Servatius, Bonifatius von Tarsus sowie Sophia von Rom, besser bekannt als die "Kalte Sophie". Vor Bonifaz kein Sommer, nach der Sophie kein Frost, heißt eine Bauernregel. Und in der ersten Junihälfte muss dann auch noch mit der Schafskälte gerechnet werden. Die Eisheiligen haben den Reben meines Wissens allerdings schon lange nichts mehr anhaben können, die Schafskälte schon gar nicht. Doch es zeigt sich, dass der Wein ein Produkt der Natur ist. Das ist auch gut so. Wenn ein Teil der Trauben bereits ein halbes Jahr vor der Ernte verloren scheint, ist das aber natürlich sehr ärgerlich. Die Reben haben aber auch zum Glück die Befähigung, sich wieder zu erholen. Etwas sollte jetzt auf keinen Fall abgegeben werden: eine Prognose für den Jahrgang 2017. Die Erfahrung der vergangenen Jahre hat gezeigt, dass eine verlässliche Aussage erst möglich ist, wenn die Ernte im Keller ist.Diese und andere TV-Kolumnen finden Sie im Internet unter <%LINK auto="true" href="http://www.volksfreund.de/kolumne" text="www.volksfreund.de/kolumne" class="more"%> Kolumne Auslese

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