Naturkosmetik - besser für Haut und Umwelt

Nachhaltig leben - für immer mehr Menschen wird das wichtig. Der Begriff nachhaltig kommt aus der Forstwirtschaft. Vereinfacht gesagt: Es wird nicht mehr Holz gefällt als nachwächst. Bei der 1992 in Rio verabschiedeten Agenda 21 wurde das Prinzip in die Umwelt- und Entwicklungspolitik übertragen. Wie kann die Menschheit die vorhandenen Ressourcen auf der Erde verantwortungsbewusst nutzen? Die Frage wird seitdem nicht nur in der großen Politik gestellt, sondern auch im Lokalen. In Trier vom gemeinnützigen Verein Lokale Agenda 21 (LA 21). In loser Reihenfolge erklären LA-21-Mitglieder in einem TV-Gastbeitrag, wie sich Nachhaltigkeit konkret in der Region leben lässt. Heute: Sarah Josef.

Gutes Aussehen spielt in unserer Gesellschaft eine große Rolle. Um makellosen Idealen näherzukommen, greifen wir gerne zu teuren Kosmetik- und Pflegeprodukten. Darüber, dass diese Produkte zum Teil jedoch aus bedenklichen Inhaltsstoffen wie künstlichen Duft- und Farbstoffen, Mineralölen und Konservierungsmitteln bestehen und damit vielleicht unserer Haut schaden, machen wir uns kaum Gedanken. Auch die Umweltfolgen dieser Bestandteile bedenken wir beim Drogerieeinkauf selten.
Wer auf Kosmetik nicht völlig verzichten will, kann zu Naturkosmetik greifen. Und das wird uns heute leichter gemacht denn je. Es gibt die Produkte nicht mehr nur im Reformhaus, sondern auch im Drogeriemarkt. Ganze Regale voller Kosmetika auf natürlicher Basis werden uns dort präsentiert.
Eine große Vielfalt an Artikeln führt leicht zu Überforderung und wirft Fragen auf: Worauf muss ich achten? Welche Inhaltsstoffe sind in den Produkten enthalten und wie wirken sie? Ist überall Bio drin, wo Bio draufsteht? Leider gibt es bis jetzt keine einheitliche Definition für den Begriff Naturkosmetik, es wurden aber verschiedene Zertifizierungssysteme entwickelt. Gemeinsam ist ihnen zumeist, dass die pflanzlichen Rohstoffe zumindest teilweise aus ökologischem Anbau stammen müssen. Detaillierte Informationen zu den Vergabekriterien sind bei den jeweiligen Organisationen wie BDIH (Bundesverband Deutscher Industrie- und Handelsunternehmen für Arzneimittel. Reformwaren, Nahrungsergänzungsmittel und Körperpflegemittel), ECOCERT oder NATRUE erhältlich. So muss jeder selbst entscheiden, ob die Produkte für den eigenen Geschmack "bio" genug sind.
Häufig verwendete Inhaltsstoffe sind Sanddorn oder Calendula, die bevorzugt aus deutschem Anbau verarbeitet werden. Aber auch Olivenöl, Aloe Vera und Sheabutter sind oft Bestandteile von Naturkosmetik. Sheabutter wird aus den Nüssen des Shea-Baums hergestellt, der zum Beispiel in Burkina Faso wächst. Sie ist besonders fettig und hilft bei sehr trockener und rissiger Haut.
Wer also zertifizierte Naturkosmetik verwendet, schont die Umwelt - durch kontrollierten Anbau, eine biologischere Herstellung und kürzere Transportwege. Aber auch faire Arbeitsbedingungen und Löhne werden unterstützt, da viele Hersteller ganz nach dem Motto "Fairtrade" handeln und zum Teil soziale Projekte in Schwellen- und Entwicklungsländern unterstützen.
Hin und wieder ganz auf dekorative Kosmetik zu verzichten, ist jedoch die beste Alternative zu herkömmlicher Kosmetik. Über einen Tag ganz ohne Make-up freut sich vor allem die Haut.
Und noch ein Tipp: Wer sich gerne professionell verwöhnen lässt, findet in Trier und Umgebung einige Kosmetikstudios, die natürliche Behandlungen anbieten.Extra

Sarah Josef ist 22 Jahre alt und studiert Politikwissenschaft und Öffentliches Recht an der Universität Trier. Derzeit absolviert sie ein Praktikum bei der Lokalen Agenda 21 Trier.

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