"Nazi-Scherz": Verfahren eingestellt

Die Staatsanwaltschaft Trier hat das Ermittlungsverfahren wegen Beleidigung luxemburgischer Staatsbürger gegen vier Jugendliche aus Ralingen eingestellt. Wie berichtet, hatten sie in der Hexennacht ein fremdenfeindliches Schreiben mit gefälschtem amtlichen Briefkopf verteilt.

Trier/Ralingen. (alf) Die vier Jugendlichen im Alter von 14 bis 16 Jahren, die in der Nacht zum 1. Mai Briefe mit beleidigendem und fremdenfeindlichem Inhalt in die Briefkästen von zwei seit 2008 in Ralingen-Godendorf (Kreis Trier-Saarburg) lebenden luxemburgischen Familien eingeworfen hatten, kommen mit einem blauen Auge davon. Die Staatsanwaltschaft Trier hat das Ermittlungsverfahren vorläufig eingestellt.

"Strafe": Sozial-Stunden und KZ-Besuch



Die Jugendlichen hatten die Tat bereut und sie als Streich in der Hexennacht bezeichnet; eine Luxemburger Boulevardzeitung titelte, Luxemburger würden in Deutschland von Neonazis drangsaliert.

Auf Betreiben der Staatsanwaltschaft trafen sich kürzlich Beschuldigte und Geschädigte in Ralingen-Godendorf, wobei sich die Jugendlichen erneut für ihre Tat entschuldigten.

Sie erklärten sich bereit, das ehemalige Konzentrationslager Hinzert (Kreis Trier-Saarburg) zu besuchen und mit der Leiterin ein Gespräch zu führen. Während des Zweiten Weltkriegs waren dort vor allem luxemburgische Widerstandskämpfer gefangen gehalten und misshandelt worden.

Ferner werden die Jugendlichen einen Nachmittag soziale Arbeit in ihrer Gemeinde verrichten.

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