Nein zum Krieg - Vor 20 Jahren begann der Krieg im Irak

Nein zum Krieg. Das stand auf den weißen Tüchern.

An Fenstern oder PKW. Ein stummer Protest. Ein hilfloses Zeichen gegen den Krieg. Er begann an diesem Wochenende vor genau 20 Jahren: Operation Desert Storm. So nannten die USA und ihre Verbündeten ihren Militäreinsatz. Das verbrecherische Regime von Saddam Hussein sollte aus Kuwait vertrieben werden. Doch ging es wirklich um Freiheit für Kuwait? Um die Durchsetzung von Menschenrechten? Um die Beseitigung einer menschenverachtenden Diktatur?

Nach wenigen Wochen war der Krieg vorbei. Hunderttausende Tote galt es zu beklagen. Der Irak war fast bis in die Steinzeit zurückgebombt. Trotzdem: Der Diktator blieb im Amt. In Kuwait brannten die Ölquellen. Ein sichtbares Zeichen: Es ging bei diesem Krieg auch um die Sicherung von Rohstoffen.

20 Jahre ist das nun schon her. Frieden und Gerechtigkeit sind seitdem in den Irak nicht eingekehrt. Stattdessen: Korruption, Terroranschläge, Verfolgung Andersdenkender. Demokratische Strukturen - Fehlanzeige.

Wenn ich die unheilvolle Geschichte dieses Landes betrachte, dann wird für mich eines sehr deutlich: Krieg schafft keinen Frieden. Wer versucht, einen Konflikt mit Gewalt zu lösen, der gerät mit großer Wahrscheinlichkeit in einen regelrechten Kreislauf der Gewalt hinein. Und es wird immer schwerer, aus diesem teuflischen Zirkel herauszukommen.

Jesus hat etwas anderes versucht. Seine Lösungsstrategie: Gewaltloser Widerstand. "Wenn dich einer auf die rechte Backe schlägt, dann halte ihm auch die linke hin." - Also: Keine Gewalt. Und: Keineswegs dem Unrecht nachgeben. Eine unbequeme Strategie ist das. Provokativ? Auf jeden Fall. Angesichts der Erfolglosigkeit gewaltgestützter Strategien halte ich diesen Ansatz für politisch bedenkenswert. Nicht nur im Irak.

Übrigens: Die Montagsdemonstranten in der DDR haben gezeigt: Die Friedensstrategie, die von Jesus ausgeht, kann funktionieren.

Guido Hepke ist Pfarrer in der Evangelischen Kirchengemeinde Trier.

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