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Nie war die Mosel so in aller Munde wie heute. Der Reisebericht von Jakob Strobel y Serra (Frankfurter Allgemeine Zeitung) hat hierzulande Wellen geschlagen, sicher auch im Rest Deutschlands und sogar auf der ganzen Welt.

Denn die FAZ wird überall gelesen, und der Artikel ging über eine ganze Seite. Am Montagabend haben sich 450 Moselaner (Eingeborene und Zugezogene) in Kröv den Autor angeschaut, der glaubt, er habe eine Liebeserklärung an die Region verfasst. Ärger und Aufregung waren schon vor der Podiumsdiskussion nicht mehr so stark wie direkt nach der Veröffentlichung im August. Der Blick war bereits nach vorne gerichtet, um die sicher vorhandenen Schwächen zu bekämpfen. Ich will hier nicht mehr auf die zweistündige Diskussion eingehen. Interessant ist, was oftmals unmittelbar nach solchen Veranstaltungen passiert. Es bilden sich kleine Grüppchen, in denen munter weiter diskutiert wird. Ich kam da mit einem Weinexperten aus dem Ruwertal ins Gespräch, der auch viel über die Gastronomie zu berichten wusste. Ein Gastronom aus Traben-Trarbach schaltete sich ein. Die beiden diskutierten munter, welchen Umfang eine Speisekarten haben sollte. Der Mann von der Ruwer würde gerne ganz auf die Karte verzichten, wie es in manchen südlichen Ländern der Fall ist. Er würde lieber der Empfehlung von Koch oder Service folgen. Sein Pendant verteidigte eine umfangreiche Karte. Der Gast verlange das. Als der Mann erzählte, dass er Weine von sehr bekannten Winzern der Region führt, hatte er aber fast einen neuen Freund gewonnen. In diesem Zusammenhang muss ich doch noch einmal auf die Podiumsdiskussion zurückkommen. In einem stimme ich Jakob Strobel y Serra vorbehaltlos zu. "Sie müssen Ihre Weine mehr in den Vordergrund rücken", hatte der zum Schluss gesagt. Ich hätte noch etwas angefügt: Die Region würde ohne Wein und Winzer den Großteil ihres Wertes verlieren.

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