Neuanfang in altem Gasthaus

TRIER. Es gibt wieder Leben im "Krokodil". Nach siebenmonatigem Leerstand der Traditionsgaststätte versucht ein neues Team den Neuanfang am Nikolaus-Koch-Platz.

Seit wenigen Tagen ist Trier um ein gastronomisches Ziel reicher: Rolf Mayer und Thomas Sperber haben im "Krokodil" ein neues Angebot geschaffen. In der Lokalität in der Böhmerstraße sind ein Resto, Bar und ein Café mit insgesamt 100 Sitzplätzen entstanden. Hinzu kommen, wenn die Temperaturen wieder steigen, 50 Außenplätze vor dem Krokodil und 20 im Hinterhof. Im Sommer 2003 hatten die damaligen Pächter nach Differenzen mit der Brauerei die Gaststätte geschlossen. Gute Erfahrungen hat Rolf Mayer indes mit der Radeberger AG gemacht: "Wir haben sechs Wochen lang verhandelt." Das wertet er als "positive Bereitschaft", so Mayer im TV -Gespräch. Mayer war im Herbst regelmäßig an dem Gasthaus vorbeigekommen und hatte sich geärgert, dass es leer stand. Da kam ihm der Gedanke, selbst etwas an diesem Missstand zu ändern. Mayer, gelernter Hotelkaufmann und zuletzt als Verkaufsleiter im Brauereigewerbe beschäftigt, fand in Thomas Sperber einen Partner für die Wiederbelebung des Krokodils. In fünfwöchiger Arbeit wurde das Inventar gereinigt und aufpoliert. Umgebaut wurde das traditionsreiche Eckhaus, das seit 1895 gastronomisch genutzt wird, nicht. Das Geld, das Mayer und Sperber investierten, floss in "umfangreichere Reinigungsarbeiten" und in Anschaffungen im Küchenbereich. Das "Krokodil" wartet nun mit einem typischen Bar-Angebot auf, bietet Kaffee und Kuchen und im so genannten Resto Frühstück, Mittag- und Abendessen. Den Schwerpunkt sieht Mayer im Abendgeschäft. Die Chefs, beide aus dem Saarland stammend, setzen bei ihrem Angebot auf mediterranes Flair und Mittelmeer-Küche sowie gut bürgerliche Speisen. Neben Kulinarischem gibt es auch Kulturelles: "Kunst im Krokodil" wird es künftig heißen, und dabei ist vor allem Kleinkunst im Angebot - von Chansons bis Mundart. Manchmal will der "Seniorchef" - so Mayer über Mayer, da er ein Jahr älter ist als der 50-Jährige Sperber - selbst Hand anlegen: Er spielt Gitarre und singt - so geschehen am Eröffnungsabend. Auf den Erfolg des neuen Angebotes hofft nun das neue zehnköpfige "Krokodil-Team". "Ich schaue mit "purem Optimismus auf dieses Projekt", sagt Johann Rendenbach, Geschäftsführer der Caspary-Vermögengesellschaft, zu deren Bestand die denkmalgeschützte Immobilie gehört. Das Krokodil habe eine hervorragende Lage, der Leerstand wäre nicht nötig gewesen, so Rendenbach, der jetzt sehr froh ist, dass es weiter geht in der Böhmerstraße 10.

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