Neubau für Kinder- und Jugendpsychiatrie

Trier · Die Kinder- und Jugendpsychiatrie des Trierer Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen erhält einen Erweiterungsbau. Aus insgesamt 14 Entwürfen, die in einem internationalen Architekturwettbewerb eingereicht wurden, erhielt die Arbeit des Mainzer Büros Heinrich Lessing den ersten Preis.

 Das zweite Haus von links ist der Entwurf für die Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Krahnenstraße 6. Foto: privat

Das zweite Haus von links ist der Entwurf für die Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie in der Krahnenstraße 6. Foto: privat

Foto: (wh_wst )

Trier. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie befindet sich in verschiedenen Gebäudeteilen, die direkt vor dem Haupteingang des Klinikums Mutterhaus Mitte liegen und schließen historische Gebäude in der Krahnenstraße 7 und 8 mit ein. Für die vom Land Rheinland-Pfalz bewilligten weiteren zehn Bettenplätze ist in den vorhandenen Häusern kein Platz, so dass eine Erweiterung notwendig wurde.
Wachsen, ohne zu zerstören


Diese entsteht nun in der Krahnenstraße 6 auf einem Grundstück der Kongregation der Barmherzigen Schwestern vom Heiligen Karl Borromäus. "Mitten in einer städtischen Struktur zu wachsen, ohne sie zu zerstören, ist eine der größten Herausforderungen", verdeutlicht Jörg Mehr, der Geschäftsführer des Klinikums Mutterhaus. "Die Besonderheit für dieses Projekt bestand jedoch noch in der Berücksichtigung des Denkmalschutzes und der Wahrung des Gesamtbildes der Krahnenstraße, denn diese steht unter Ensembleschutz. Daneben galt es selbstverständlich, die Patientenversorgung und die Zufriedenheit der Mitarbeiter nicht aus den Augen zu verlieren."
Oberbürgermeister Wolfram Leibe ergänzt: "Für das Team der Kinder- und Jugendpsychiatrie müssen daher adäquate Arbeitsbedingungen herrschen, damit sie ihre so wichtige Aufgabe wahrnehmen können. Denn wir sehen für die Stadt einen immer größeren Handlungsbedarf und müssen uns zusammen mit der Klinik dieser Herausforderung stellen. "
Architektonisch am besten umgesetzt hat die Erweiterung das Büro Heinrich Lessing aus Mainz. In seinem Entwurf wird besonders deutlich, dass vorhandene Strukturen und moderne Architekturformen bestens zusammenpassen. Der Entwurf gliedert den Neubau in der Krahnenstraße perfekt in das Straßenbild ein und zeigt nur auf den zweiten Blick, dass das Haus ein Neubau ist.
Das Ensemble der historischen Fassaden der Krahnenstraße bleibt weiterhin bestehen. Die originalen Sandsteingewände der Fenster werden im Neubau wieder verbaut und spannen so den Bogen über die Jahrhunderte. An das Gebäude in der Krahnenstraße schließt sich ein Riegel an, der den bestehenden Hof der Kinder- und Jugendpsychiatrie mit dem Basketballfeld und den Klettergerüsten einrahmt. So erhält der Außenbereich der KJP durch das dreigeschossige Gebäude die städtebaulich tradierte Form eines Hinterhofs, von dem auch die Nachbargrundstücke profitieren.
Alle 14 Entwürfe für die Erweiterung der Kinder- und Jugendpsychiatrie sind noch bis zum 9. Februar in einer Ausstellung im Untergeschoss des Klinikums Mutterhaus der Borromäerinnen Mitte zu besichtigen.
In der Kinder- und Jugendpsychiatrie wird Kindern, Jugendlichen und deren Eltern in allen Arten von seelischen Konflikten Hilfe angeboten. Somit werden alle Störungen aus dem Bereich der Kinder- und Jugendpsychiatrie behandelt - mit Ausnahme von längerfristiger Entwöhnungstherapie bei Abhängigkeitserkrankungen. Die Kinder- und Jugendpsychiatrie am Trierer Klinikum Mutterhaus der Borromäerinnen verfügt aktuell über drei Stationen mit 30 Betten und eine tagesklinische Einheit mit zehn Plätzen sowie eine Institutsambulanz. Mit dem Neubau wird eine weitere Station mit zehn zusätzlichen Betten realisiert. red

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