Neubau Neustraße: Noch ist alles Baustelle

Der lange Winter hat die Bauarbeiten an den beiden neuen Wohnhäusern zwischen Neustraße und Viehmarkt verzögert. Ende des Jahres sollen die meisten der insgesamt 36 hochwertigen Wohnungen allerdings bezugsfertig sein.

Trier. Zwischen 235 000 und 500 000 Euro kosten die 24 Wohnungen, die in dem neuen Wohnblock zwischen Kapuzinergasse, Neustraße und Viehmarktplatz entstehen. "Durch den harten Winter haben wir allerdings zwei bis drei Monate verloren", bedauert Werner Schäfer, Inhaber der Ifa-Immobilien GmbH aus Schillingen im Hochwald. In Umbau und Aufstockung der ehemaligen Ruine des Kaufhauses Meinelt an der Ecke Kapuzinergasse/Neustraße und des dazugehörigen Gebäudekomplexes am Viehmarktplatz zum Wohn- und Geschäftshaus steckt die Ifa nach eigenen Angaben rund zehn Millionen Euro.

Arbeiten an Rohbauten dauern an



Rund 20 Arbeiter sind zurzeit noch mit Arbeiten am Rohbau beschäftigt. Die beiden Staffelgeschosse, durch die der Komplex auf bis zu sieben Etagen anwächst, sind teilweise bereits errichtet. Trotz Bauverzögerung durch Frost und Schnee sollen die ersten Wohnungen Ende des Jahres bezugsfertig sein, der Rest soll im Laufe des ersten Halbjahres 2011 vollendet werden. Für die Gewerbeflächen im Erdgeschoss - zwei Läden zur Neustraße und ein bis zwei Geschäfte zum Viehmarkt - sei man mit Mietern im Gespräch. "Es werden definitiv keine Filialen von Einzelhandelsketten einziehen, sondern inhabergeführte Geschäfte, passend zur Einkaufs-Atmosphäre der Neustraße", verspricht Schäfer.

Direkt neben dem "Kapuziner Karree", ebenfalls zwischen Neustraße und Viehmarkt, wächst die "Residenz am Viehmarkt". Nach dem jahrzehntelangen Verfall der ehemaligen Gaststätte "Jenny Caspar" hatte die Trierer Baufirma Trihaus das Grundstück gekauft und im Februar 2009 mit den Abrissarbeiten begonnen. Auf dem 500 Quadratmeter großen Grundstück entstehen zwölf ebenfalls hochwertige Wohnungen. Die lange Frostperiode hat auch hier zu Verzögerungen geführt: "Aber unsere Wohnungen werden dieses Jahr bezugsfertig", sagt Trihaus-Chef Joachim Atzorn. Statt wie zunächst geplant 3,5 Millionen in den Neubau zu stecken habe man "ordentlich draufgelegt", sagt der Bauunternehmer. So seien die Energiewerte des Hauses noch einmal verbessert worden - wodurch Trihaus wiederum günstige Kredite bei der zuständigen öffentlichen KfW-Förderbank beantragen konnte.

Die Residenz ist sechs Stockwerke hoch - und überragt die Umgebungsbebauung und den gegenüberliegenden Kubus des Bürohauses Lehr. Die Firsthöhe hatte sich Trihaus vor Gericht gegen die Ablehnung des städtischen Bauamts erstritten, die Ifa orientierte sich bei ihrem Bauantrag an dieser gerichtlich bewilligten Bauhöhe.

Wie beim Kapuziner Karree ist auch das Erdgeschoss der Residenz am Viehmarkt für Geschäfte vorgesehen. Mieter stünden allerdings noch nicht fest. "Es werden auf jeden Fall ganz ruhige Gewerbe sein, so was wie Reisebüro, Boutique oder Friseur", sagt Atzorn. Gastronomische Betriebe schließen beide Unternehmen für ihre Neubauten aus, vor allem, weil ihre Wohnungskäufer unter der möglichen Lärmbelästigung leiden könnten.

Das Kapuziner Karree hat 25 zu den Wohnungen gehörende Parkplätze in einer Tiefgarage untergebracht. Die elf Stellplätze der Residenz befinden sich im Innenhof. Bei beiden Gebäuden griff die Bauen-im-Bestand-Regel, nach der nicht der für echte Neubauten geforderte Stellplatznachweis von 1,25 Parkplätzen pro Wohneinheit erbracht werden muss.

Die Luxus-Wohnungen zu vermarkten war offenbar kein Problem: Von den 24 Wohnungen des Kapuziner Karrees sind 20 verkauft. Und in der Residenz am Viehmarkt sind lediglich zwei von zwölf Kaufverträgen noch nicht unterschrieben. "Aber wir haben auch für diese beiden Wohnungen Interessenten", sagt Atzorn.

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