Neue Aufgaben für Kann und Witzel

TRIER. Führungswechsel beim Malteser Hilfsdienst: Der ehemalige Landgerichtspräsident Heinz Peter Kann übernahm das Amt des Diözesanleiters. Vorgänger Michael Georg Witzel wechselte vom Ehrenamt ins Hauptamt und fungiert nun als Diözesangeschäftsführer. Der bisherige Geschäftsführer Jürgen Schmitt ging in Ruhestand.

 Ernennungen und Verabschiedung (von links): Constantin von Brandenstein-Zeppelin, Heinz Peter Kann, Jürgen Schmitt und Michael Georg Witzel.Foto: Wolfgang Lenders

Ernennungen und Verabschiedung (von links): Constantin von Brandenstein-Zeppelin, Heinz Peter Kann, Jürgen Schmitt und Michael Georg Witzel.Foto: Wolfgang Lenders

GroßerBahnhof für die Führungsriege des Malteser Hilfsdienstes (MHD) imBistum Trier: Vor einigen hundert Besuchern, darunter zahlreicheVertreter aus Politik und Wirtschaft, ernannte MHD-PräsidentConstantin von Brandenstein-Zeppelin den ehemaligenLandgerichts-Präsidenten Heinz Peter Kann zum neuenDiözesanleiter. "Sie kommen an die Spitze einer tollenMannschaft", gab er Kann mit auf den Weg. Beförderung für die Irscher Dienststelle

Die Berufung war für Kann überraschend gekommen: "Als ich im vergangenen Herbst nach über 18 Jahren als Präsident des Landgerichts verabschiedet wurde, dachte ich, das sei meine letzte offizielle Veranstaltung." Kann war vor seiner Berufung zum Diözesanleiter nicht bei den Maltesern aktiv.

"Zum ersten Mal seit meiner Bundeswehrzeit trage ich wieder so etwas wie eine Uniform", sagte der Jurist schmunzelnd. Trotzdem hat er sich den Zielen der Organisation verschrieben: "Gemeinsam mit den Mitarbeitern und Freiwilligen werde ich daran arbeiten, die Ziele, die sich die Malteser vor 900 Jahren gesetzt haben, zu verwirklichen." In der kurzen Zeit seiner bisherigen Tätigkeit für die Malteser habe ihn überrascht, mit welcher Begeisterung die Mitglieder, besonders die Jugendlichen, an die Arbeit gingen.

Vom Ehrenamt ins Hauptamt wechselte Michael Georg Witzel. "Selten habe ich mit so wenig Wehmut einen Diözesanleiter verabschiedet", sagte von Brandenstein-Zeppelin; "Nicht, weil wir ihn los sein wollen, sondern weil er uns erhalten bleibt." Witzel koordiniert seit Anfang des Jahres als Diözesan-Geschäftsführer die Arbeit des MHD. "Was ich über fünf Jahre ehrenamtlich betrieben habe, ist mir ans Herz gewachsen", erklärte er. "Deshalb habe ich das Angebot, den Posten zu übernehmen, gerne angenommen."

In den Ruhestand ging Ende 2002 Jürgen Schmitt, der 35 Jahre lang Geschäftsführer war. Für ihn ist die Hilfe für notleidende Menschen zur Lebensaufgabe geworden. In Kontakt kam Schmitt mit den Maltesern bei der Heilig-Rock-Wallfahrt 1959 in Trier. Bereits ein Jahr später arbeitete er als Ausbilder in Erste-Hilfe-Kursen. 1967 wurde der 1940 geborene Betriebswirt zum Geschäftsführer berufen.

Unter Schmitts Regie nahm sich die Hilfsorganisation vieler neuer Aufgabengebiete an. So baute er die Behinderten-Arbeit der Malteser aus. Die "mobilen sozialen Dienste" ermöglichen es körperlich beeinträchtigten Mitbürgern, ein relativ normales Leben zu führen. Sogar Wallfahrten für Behinderte organisiert der MHD: Bei der diesjährigen Jubiläumswallfahrt nach Rom fahren drei behindertengerecht ausgestattete Busse mit. Als erste Hilfsorganisation in der Region Trier führte der MHD 1984 einen Haus-Notruf Dienst ein - alte Menschen konnten sich seither in ihrer Wohnung sicher fühlen. Aber auch im Ausland ist die Vereinigung tätig: Schmitt organisierte 1981 den ersten Hilfstransport aus dem Bistum Trier. Der Lebensmittellieferung nach Warschau folgten zahlreiche Lieferungen an notleidende Menschen in aller Welt.

Der Vertreter des rheinland-pfälzischen Innenministeriums, Herrmann Josef Gundlach, brachte zur Feier eine Überraschung für die Malteser mit: Die Dienststelle in Trier-Irsch wird als Katastrophenschutzzentrum des Landes anerkannt. Erwartet hatten die Mitglieder der Hilfsorganisation das schon sehnsüchtig, sind doch mit der Anerkennung Zuschüsse aus Mainz verbunden.

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