Neue Ausstellung: Das erste Wochenende gehört den Trierern

Trier · Der römische Goldschatz, die alten Stadtmodelle und das Treverermännchen: Viele der Besucher, die am Wochenende im Landesmuseum unterwegs gewesen sind, waren nicht zum ersten Mal dort und hatten klar definierte Ziele.

 Gut besucht war das eintrittfreie Wochenende im Rheinischen Landesmuseum Trier. TV-Foto: Friedemann Vetter

Gut besucht war das eintrittfreie Wochenende im Rheinischen Landesmuseum Trier. TV-Foto: Friedemann Vetter

Für einen kurzen Moment bleibt ein Mann vor der Türe des Landesmuseums stehen, bevor er hineingeht. Er wirft einen Blick auf das weiße, schlichte Plakat, das dort an der Scheibe klebt. "Heute freier Eintritt", steht da. Der Mann nickt und tritt ein.

Marianne Valentin-Kleinmann, Objektleiterin des Museums, hat die Szene von innen beobachtet. Als der Mann die Treppen hinaufkommt, sieht sie ihm mit freundlichem Blick entgegen und sagt: "Wenn Sie ihre Jacke aufhängen wollen, die Garderobe finden Sie auf der linken Seite."

Rund 7000 Besucher haben am Wochenende das Landesmuseum Trier besucht, um sich die neuen Räume und vor allem die Exponate anzuschauen. Anlässlich der Eröffnung der neuen Dauerausstellung hatte die Museumsverwaltung den Besuchern drei Tage lang freien Eintritt gewährt - und vor allem die Trierer machten von dem Angebot regen Gebrauch.

Der Goldschatz ist besonders gefragt



"Das merkt man schon an dem Akzent", sagt Marianne Valentin-Klein und lacht. "Es ist schön, dass hier viele Menschen ein großes Interesse an Heimatkunde haben. Viele fragen mich ganz gezielt nach den Neuerungen unserer Ausstellung." Und die liegen unter anderem in Triers römischer Vergangenheit. Besonders gefragt sei der Goldschatz, einer der Höhepunkte in dem neu eröffneten Münzkabinett. Auch das Treverermännchen ist seit langem wieder zu sehen.

Die Eheleute Elisabeth und Klaus Gilles (beide 63 Jahre) aus Trier gehören auch zu den Ersten, die die neue Ausstellung angeschaut haben. Sie kannten das Museum auch schon vor dem Umbau ziemlich gut. "Das neue Konzept ist wirklich sehr geschickt gemacht", sagt Klaus Gilles. Ihm gefällt auch der Einsatz der neuen Medien: Auf Videos wird die Arbeit der Restauratoren anschaulich erklärt, so beispielsweise vor dem Eingang des Münzkabinetts. "Früher drängten sich vor allem die großen Statuen und Säulen in den Vordergrund. Ich bin froh, dass man jetzt auch die kleinen Exponate richtig gut sehen kann", sagt seine Frau Elisabeth.

Großer Andrang herrscht auch im Museumsshop, der am Ende der Ausstellung liegt. "Die Audio-Guides, mit denen unsere Besucher eine geführten Rundgang machen können, sind ständig verliehen", berichtet eine Mitarbeiterin. Sie sei froh, dass bald Nachschub komme. "Dieser Besucheransturm hat uns alle total überwältigt", bestätigt Anne Kurtze, die im Museum für Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist, die Einschätzung ihrer Kollegin.

Alleine am gestrigen Sonntag seien mehr als 3000 Besucher im Museum gewesen.

"Damit erreichen wir Besucherzahlen wie an besonders guten Tagen der Konstantinausstellung." Auch Anne Kurtze bestätigt, dass vor allem das Münzkabinett ein Renner gewesen sei. Die Schlangen, die sich zeitweise vor dem kleinen Raum gebildet hätten, seien enorm lang gewesen. Extra Um die neuen Ausstellungsräume im Detail kennenzulernen, bieten sich die Sonderführungen an, die die einzelnen Kuratoren des Museums im Laufe der nächsten Monate anbieten. Wer teilnehmen möchte, muss zwei Euro zusätzlich zum Eintrittspreis für die Dauerausstellung zahlen: "Geld regiert die Welt - das neue Münzkabinett" mit Karl-Josef Gilles am Sonntag, 27. Februar, 15 Uhr. "Götter, Tempel und Magie - Römische Religion" mit Frank Unruh am Sonntag, 20. März, 15 Uhr. "Trier als Kaiserresidenz und Bischofssitz" mit Lothar Schwinden am Sonntag, 3. April, 15 Uhr. "Vicus und Villa - Römisches Landleben" mit Stephan Seiler am Sonntag, 1. Mai, 15 Uhr. (slg)

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