Ausstellung Platz nehmen mit Deborah und Mirjam
Trier/Koblenz · Eine neue Ausstellung der Katholischen Erwachsenenbildung befasst sich mit Prophetinnen und Propheten.
Sie halten ihrer Zeit einen Spiegel vor, erinnern an moralische Standards, benennen, was ungerecht, verlogen oder unterdrückerisch ist, und spenden Trost und Ermutigung: Prophetinnen und Propheten. Die neue Ausstellung „PropheTisch“ der Katholischen Erwachsenenbildung Rheinland-Pfalz beschäftigt sich mit diesen außergewöhnlichen Menschen, die zu allen Zeiten und in allen Religionen zu finden waren.
Nach den Vorgänger-Ausstellungen „LebensRaum Psalmen“ und „LebensKunst Weisheit“ ist das Konzept jedoch neu: Statt einer präsentierenden Schau kommt „PropheTisch“ zunächst digital daher und setzt auf interaktive Elemente. Die Plakate sind gestaltet als Tischsets, die kostenfrei im Internet heruntergeladen und bis zu einem Format von Din A3 farbig ausgedruckt werden können. Ergänzt wird jedes Set von einer „Serviette“, die Hintergrundinformationen zum jeweiligen Thema vermittelt und Gesprächsanregungen sowie weiterführende Aktionsvorschläge anbietet. Die Ausstellung möchte Menschen dazu einladen, am „PropheTisch“ Platz zu nehmen, sich gemeinsam Fragen und Anliegen der eigenen Zeit zu widmen und durch die Impulse miteinander in Dialog und Debatte zu treten.
Das Konzept der Ausstellung sind einerseits analoge Veranstaltungen rund um den gedeckten „PropheTisch“ an allen möglichen Orten – im Esszimmer, im Gemeindehaus, an einem Campingtisch, im Möbelhaus oder dem Kreuzgang einer Kirche. Da diese Möglichkeiten aufgrund der Pandemie derzeit stark eingeschränkt sind, bieten sich virtuelle Formate an. „Angeregt durch biblisch fundierte, gegenwartsbezogene Impulse können Menschen am ‚PropheTisch‘ ihre eigene Sensibilität vertiefen, ihr eigenes Urteil formulieren, ihre eigene Stimme erheben – ihr eigenes prophetisches Potenzial entdecken“, erklären die Organisatoren der Schau. „Das kann fragend sein oder suchend, sicher auch streitbar.“ In fast allen Religionen fänden sich im Lauf der Menschheitsgeschichte Prophetinnen und Propheten – so etwa in unserem kulturellen Fundus die der Bibel: Jesaja, Jeremia, Amos, Elija, Mirjam, Deborah, Hulda und viele andere mehr. Diese Menschen hätten gemeinsam, dass sie eindringlich und laut auf Missstände hinwiesen, von den Menschen einforderten, gerecht zu sein, aber auch im Namen Gottes und in Hoffnung auf ihn eine bessere Zukunft ansagten. Strukturen und Institutionen, die Ungerechtigkeit und Gewalt fördern statt sie zu überwinden, würden scharf angegriffen. In die Zukunft blicke „das Projekt dabei nicht durch eine Glaskugel, sondern mit wachsender Aufmerksamkeit für Ungerechtigkeit, Umweltzerstörung, und Gewaltherrschaft.“
Die Bistümer Trier, Mainz, Speyer und Limburg sind gemeinsam Träger der Ausstellung.
Mehr Infos unter www.prophetisch.com.