Neue "Babys" für Kylltalgemeinde
Kordel · Ein Kinderaktionstag und ein Bücherei-Förderverein sind schon daraus hervorgegangen, doch das soll nur der Anfang sein. Die Initiative "Zukunft für Kordel" plant weitere Projekte auf den Feldern Infrastruktur, Soziales und Bauen.
Kordel. 15-mal haben sich die Mitglieder der Arbeitsgruppen Soziales, Infrastruktur und Bauen in den vergangenen neun Monaten getroffen. Etwa 30 Kordeler Bürger haben sich die Köpfe darüber zerbrochen, was das Leben der Menschen im Ort bereichern könnte.
"Zukunft für Kordel" heißt der Anspruch, den sich die Freie Wählergruppe (FWG) mit ihrer Initiative gesteckt hat. "Wir sind gut in Fahrt gekommen, der Prozess ist nicht mehr zu stoppen", sagt Koordinator Anton Parth. Es sei und bleibe zwar eine FWG-Initiative, meinte er bei der jüngsten Zusammenkunft, als die Gruppen ihre Ergebnisse präsentierten, es könne sich jedoch jeder beteiligen, unabhängig von seiner politischen Couleur.
Arbeitsgruppe Soziales: "Wir haben zwei Babys geboren", bemerkte Gruppensprecherin Uta Henn. Eines sei der Förderverein Bücherei. Er wurde im August gegründet, wird geleitet von Helmut Thiel und hat sich zum Ziel gesetzt, in Kordel Lesungen für Kinder und Erwachsene anzubieten. Uta Henns Traumziel ist ein Lesecafé, in dem älteren Bürgern vorgelesen wird. Der kürzlich veranstaltete Aktionstag mit kreativen Spielmöglichkeiten für Kinder und Jugendliche sei so gut angekommen, dass es 2012 eine Neuauflage gebe, bemerkte Henn zum zweiten sozialen "Gruppenbaby".
Auch die Altenbetreuung soll in Kordel nicht zu kurz kommen. So ist geplant, die "Altenstube" von Marga Ney (80) fortzuführen. Aus gesundheitlichen Gründen kann die frühere Pfarrhaushälterin das monatliche Treffen bei Kaffee und Kuchen und die Seniorentanzgruppe nicht mehr unter ihre Fittiche nehmen. Der Altentag der Gemeinde findet am 11. Dezember statt.
Arbeitsgruppe Infrastruktur: Kordel, von vielen attraktiven Wanderzielen umgeben, sollte sich noch besser als bisher geschehen auf den wachsenden Wander- und Fahrradtourismus einstellen. Das sagte Gruppensprecher Toni Parth und gab in der Runde bekannt, dass die Arbeitsgruppe eine Zusammenarbeit mit dem Heimatverein Kordel und den Kylltalwanderern Ehrang vereinbart hat. Geplant ist ein neues Lenkungssystem für Wanderer: An acht zentralen Punkten im Ort sollen Hinweisschilder auf Wanderwege und Sehenswürdigkeiten hinweisen. Zweiter Schwerpunkt neben dem Tourismus ist der Gewerbeverein.
"Er existiert noch, aber er lebt nicht mehr. Es gibt seit Jahren keine Aktivitäten mehr", sagte Parth. Er traf sich bereits mit Vorstandsmitgliedern, um deren Meinung einzuholen; für morgen, 29. November, sind alle Gewerbetreibenden des Ortes eingeladen.
Arbeitsgruppe Bauen: Medard Roth, FWG-Vorsitzender und Ortsbürgermeister, gab einen Überblick über aktuelle und künftige Bauprojekte. Leider habe eine Machbarkeitsstudie ergeben, dass im "Auf dem Dallien" kein Baugebiet entstehen könne, sagte Roth. Der sandige Boden müsse ausgetauscht werden, was die Bauplätze auf über 200 Euro verteuere. Roth: "Das kann man vielleicht in Schweich nehmen, aber nicht bei uns in Kordel." Die Gemeinde stoße an ihre Grenzen, in Randbereichen seien nur noch rund 15 Baustellen möglich. Altenbetreutes Wohnen mit 20 bis 30 Wohneinheiten ist nach den Worten des Ortsbürgermeisters ein erklärtes Ziel für Kordel. Hier zeichne sich eventuell eine Lösung in Verbindung mit gemeindeeigenen Flächen im Ramsteiner Weg ab, wo sich auch der Bauhof befindet.
Auch der Umfeldgestaltung des Freibadgeländes möchte sich die Gemeinde annehmen. Ein Wohnmobilstellplatz wäre schnell und kostengünstig umzusetzen, sagte Roth. Ein interessierter Investor habe sich bereits gemeldet.
Schließlich ging Roth auch auf die Kanalisierung und den Straßenbau im Ortsteil Kimmlingen ein. Das für 2016 geplante Projekt werde möglicherweise vorgezogen, weil gesetzliche Bestimmungen zu geschlossenen Sammelgruben ohnehin bis Ende 2012 umgesetzt werden müssten. Roth: "Sonst werden die Kimmlinger zweimal zur Kasse gebeten. Die Bürger wollen, dass Ortsstraßen, Kanal und Wasserleitung in einem Aufwasch gemacht werden." Der Gemeinderat werde am 7. Dezember darüber entscheiden.