Trier. Das windschiefe Haus mit seinem schmalen Dach und dem dunklen Hinterhof wirkt wenig einladend. Und doch: Der Sitz der Obdachlosen-Initiative Eintritt in der Großen Eulenpfütz 5 ist ein fester Treffpunkt in der Szene.
Vier bewohnbare Zimmer, eine Küche, Sitzecke, Toilette und eine Werkstatt sind vorhanden. "Gerade in der kalten Jahreszeit kamen immer wieder Leute von der Straße hierher, um sich aufzuwärmen", berichtet Michael-Ron Stallwood, 35, der die Initiative im Mai 2010 gegründet hat.
Meist sind es Obdachlose, die nicht ins örtliche Asyl, das Benedikt-Labre-Haus, können oder wollen. Zurzeit betreut Einritt fünf Menschen. Zwei wohnen in der Eulenpfütz, einer ist in Therapie, zwei kommen in unregelmäßigen Abständen vorbei.
Seit November 2010 konnte Stallwood, unterstützt durch ehrenamtliche Vereinsmitglieder, 22 Menschen von der Straße aktiv helfen.
Der Verein existiert ohne öffentliche Zuschüsse: Die geringe Miete von monatlich 250 Euro wird aus Spenden finanziert. Doch das Gebäude soll abgerissen werden. Die Initiative muss bis Mai 2012 ausziehen.
"Bis dahin suchen wir händeringend etwas Neues", berichtet Stallwood. Im Idealfall: ein renovierungsbedürftiges Haus mit fünf Räumen, Nasszelle und Lagermöglichkeiten. Der Miete seien enge Grenzen gesetzt, aber im Gegenzug könne Eintritt die neue Bleibe mit Renovierungsarbeiten aufwerten. Wenn in den nächsten Monaten keine Lösung gefunden wird, kann das Projekt in dieser Form nicht mehr fortgeführt werden, so Stallwood.red
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