Neue Brücke kommt im Winter - Erster Teil der Sanierung des Butzerbachtals muss bis Ende Februar abgeschlossen sein

Trier/Kordel · Da haben sich die Verantwortlichen etwas vorgenommen. Der größte Teil der vermutlich 180 000 Euro teuren Sanierung des wegen Baufälligkeit gesperrten Wegs durch das Butzerbachtal bei Kordel soll bis zum Frühjahr über die Bühne gehen. Vom Naturpark Südeifel aufgetane öffentliche Fördermittel machen das möglich.

 Sorgenkind Hängebrücke: Die bisherige Konstruktion muss erneuert werden, damit niemand herunterfallen kann. TV-Foto: Harald Jansen

Sorgenkind Hängebrücke: Die bisherige Konstruktion muss erneuert werden, damit niemand herunterfallen kann. TV-Foto: Harald Jansen

Foto: (h_tl )

Was ist neben dem Gehalt einer der größten Unterschiede zwischen einem Ortsbürgermeister und einem Bürgermeister? Der ehrenamtliche Chef einer Gemeinde hat meist zuallererst das Wohl seines Dorfs im Blick. Der hauptamtliche Bürgermeister muss neutral sein und die ganze Verbandsgemeinde im Blick haben. Umso bemerkenswerter sind deshalb die Worte von Wolfgang Reiland, mit denen er die Mitglieder des Verbandsgemeinderats Trier-Land um Unterstützung gebeten hat: "Der Weg durch das Butzerbachtal ist etwas Besonderes. Es gibt wohl nichts Vergleichbares in der Verbandsgemeinde." Der Weg unweit der Burg Ramstein bei Kordel mag mit seinen Brücken und Stegen zwar etwas Besonderes sein. Er ist derzeit vor allem eines - gesperrt. Aus Sicherheitsgründen (der TV berichtete).Weg zu gefährlich


180 000 Euro wird es vermutlich kosten, den Weg wieder so herzurichten, dass dort Wanderer und Spaziergänger gefahrlos unterwegs sein können. Schäden an den Wegen und vor allem die doppelte Hängebrücke hatten bei einem Gutachter die Alarmglocken klingen lassen. Er hatte daraufhin die Sperrung vorgeschlagen. Verbandsgemeinde Trier-Land und die zuständigen Ortsgemeinden Newel und Kordel hatten den Weg dichtmachen lassen.
Innerhalb weniger Wochen ist es dem Zweckverband Naturpark Südeifel nun gelungen, 80 000 Euro Fördermittel zu beschaffen. Der Naturpark hatte den Weg 2001 hergerichtet.

An den Zuschuss sind jedoch Bedingungen geknüpft. Bürgermeister Reiland: "Die anstehenden Arbeiten müssen bis Ende Februar abgerechnet sein." Außerdem müssen die Verbandsgemeinde und die Ortsgemeinden Kordel und Newel jeweils rund 6000 Euro Eigenanteil beisteuern. Der VG-Rat hat diesem Verfahren zugestimmt. Darunter waren die Stimmen der Ortsbürgermeister Willi Arnoldy (Newel) und Medard Roth (Kordel), die zeitnah in ihren Gemeinderäten das Thema besprechen werden.

Auch wenn rasch mit Sanierungsarbeiten begonnen wird, heißt das nicht, dass im Frühjahr 2016 der Weg durchs Bachtal wieder für die zahlreichen Wanderer freigegeben werden kann. Das erklären Verwaltungschef Reiland und Werkleiter Jürgen Karst. Erst muss alles wieder in Ordnung sein, ehe gewandert werden kann. Karst: "Das geht nur, wenn auch die Arbeiten im zweiten Bauabschnitt gemacht sind." Diese würden dann vor allem das Instandsetzen der Wege sowie einer Holzbrücke umfassen. Wann das so weit ist, kann derzeit noch niemand sagen. Denn rund 88 000 werden gebraucht. Eine Summe, die vor allem über Zuschüsse finanziert werden soll.Kein kompletter Neubau


Rund 92 000 Euro wird es kosten, in den kommenden Monaten unter anderem die zweigeteilte Hängebrücke sicher zu machen. Dazu wird nach Auskunft von Ingenieur Karst unter anderem die schwingende Lauffläche erneuert. Teile der bestehenden Bauwerke bleiben erhalten. Und das hat entscheidende Bedeutung. Komplett neu gebaut werden können Wege, Stege und Brücken nämlich aus naturschutzrechtlichen Gründen nicht. Denn das Butzerbachtal gehört seit 2004/05 zu einer geschützten Flora-Fauna-Habitat-Fläche. Dort würde der Wanderweg in seiner heutigen Form wahrscheinlich nicht mehr genehmigt werden.Meinung

Daumendrücken angesagt
Wer einmal mitverfolgt hat, wie lange öffentliche Vorhaben vom Plan bis zur Ausführung brauchen, wird aus dem Staunen nicht mehr herauskommen. Bis Ende Februar soll die Sanierung des Wegs durchs Butzerbachtal komplett geplant und teilweise gebaut sein? Das ist ein ambitioniertes Ziel. Denn die Baustelle im Bachtal ist ein schwieriges Gelände. Die Eile ist offenbar der Tatsache geschuldet, dass das Enddatum in einem Förderbescheid vermerkt ist. Wenn es denn der Bürokratie hilft, soll es so sein. Daumendrücken ist also gleich zweimal angesagt. Denn Geld für den zweiten Bauabschnitt ist bisher nicht in Sicht. Wann der Weg durchs Tal wieder gangbar ist, bleibt deshalb leider weiter offen. h.jansen@volksfreund.de

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