Neue Ein- und Ausblicke

Unter dem Motto "Lebendiges Welterbe" steht der deutschlandweite Unesco-Welterbetag am Sonntag, 3. Juni. Das sehr umfangreiche Trierer Programm bietet rund 30 Veranstaltungen.

 Koordiniert das Trierer Programm zum Unesco-Welterbetag am 3. Juni: Björn Rudek von der Tourist-Information. TV-Foto: Roland Morgen

Koordiniert das Trierer Programm zum Unesco-Welterbetag am 3. Juni: Björn Rudek von der Tourist-Information. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Seit 2005 ist der erste Juni-Sonntag in Deutschland der jährliche Unesco-Welterbetag. Für Trier ein besonderer Tag, denn Deutschlands älteste Stadt beherbergt mit Porta Nigra, Amphitheater, Kaiserthermen, Barbarathermen, Römerbrücke, Konstantin-Basilika sowie Dom und Liebfrauen gleich acht Bauwerke, die mit dem Welterbe-Emblem der Kulturorganisation der Vereinten Nationen (Unesco) geadelt wurden. "Dieses Erbe ehrt und verpflichtet", betont Björn Rudek von der Tourist-Information Trier (TIT), der die lokalen Welterbetag-Veranstaltungen koordiniert.Führungen durch die Barbarathermen

In Kooperation mit allen Verantwortlichen der Trierer Welterbe-Stätten sei es gelungen, ein gut 30 Punkte umfassendes Programm anzubieten, das sich mit dem diesjährigen Motto ("Lebendiges Welterbe") "aktiv beschäftigt, neue Perspektiven auf Triers Welterbe-Stätten eröffnet und sich auch kritisch mit dem Thema auseinander setzt", so Rudek. Die Programm-Übersicht ist im Internet ( www.trier.de/tourismus) zu finden. In gedruckter Form erhältlich ist sie bei der TIT an der Porta, in der Dom-Information (Liebfrauenstraße) und an den Kassen der Römer-Monumente.Das Programm basiert auf drei Themenschwerpunkten (Welterbe entdecken, Welterbe erleben und Welterbe bewahren) und will der Unesco-Zielsetzung eines "qualitativ hochwertigen Tourismus' in denkmalverträglichem Ausmaß" Rechnung tragen. Der Unesco-Tag beginnt um 10 Uhr mit einem Themengottesdienst in der Konstantin-Basilika zu Kaiser Konstantin und der Macht am Beispiel der Basilika. Die Stadtbibliothek wird bei einer Führung den Egbert Codex präsentieren, der wie der literarische Nachlass von Goethe oder Beethovens Neunte Sinfonie zu den neun deutschen Beiträgen des Unesco-Weltdokumenterbes (Memory of the World) zählt.Zur aktiven Diskussion sind um 11.30 Uhr die Besucher im Amphitheater in den Publikums-Rängen der Antikenfestpiele 2007 eingeladen. Prof. Dr. Andreas Kagermeier (Universität Trier) und Georges Calteux, ehemaliger Direktor des Staatlichen Amtes für Denkmalpflege des Großherzogtums Luxemburg, werden die Römer-Arena aus dem Blickwinkel des Kulturtourismus' und der Denkmalpflege vorstellen.Führungen durch die Altstadt mit einem Unesco-Themenrundgang, durch den Dom und die Römerbauten bieten neue Ein- und Ausblicke zu Triers Sehenswürdigkeiten. Erstmals werden auch wieder die Barbarathermen für Führungen geöffnet und Touren in englischer Sprache angeboten. Den Schwerpunkt auf das Bewahren eines Welterbes legt Pfarrer Hans Wilhelm Ehlen in seinem Vortrag zur bevorstehenden Renovierung in der Liebfrauenbasilika (17 Uhr). Rudek: "Die Unesco-Tag-Programmpunkte wurden mit den Terminen der Konstantin-Ausstellung abgestimmt, sodass die Besucher die Möglichkeit haben, viele Veranstaltungen wahrnehmen zu können." Stichwort: Unesco-Welterbe-Stätten 32 Unesco-Welterbe-Stätten von Aachen (Dom) über den römischen Grenzwall Limes und das obere Mittelrheintal bis Würzburg (Residenz) gibt es in Deutschland. Trier stellt eine Besonderheit dar: Während etwa die Altstädte von Stralsund und Wismar gemeinsam als eine "Stätte" gelten, tragen in Deutschlands ältester Stadt gleich acht Bauwerke das begehrte Emblem der Uno-Kulturorganisation. Hinzu kommen die Igeler Säule sowie der Egbert-Codex in der Trierer Stadtbibliothek, den die Unesco zum Memory of the World (Gedächtnis der Menschheit) ernannt hat. Der Unesco-Welterbetag soll die deutschen Welterbe-Stätten nicht nur als Orte besonders sorgfältiger Denkmalpflege ins Bewusstsein der Öffentlichkeit rücken, sondern auch ihre Rolle als Vermittler der Unesco-Idee stärken. Begegnung und kultureller Dialog sind deshalb thematische Schwerpunkte. Die Trierer Veranstaltungen sind eine Kooperation von Tourist-Information, Dom-Information, Evangelischer Kirchengemeinde Trier, Landesdirektion Burgen, Schlösser, Altertümer (BSA) und Universität Trier (Fachbereich Angewandte Geografie/ Freizeit- und Tourismusgeografie).

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