Neue Hausherren an der Grenze

Langsur/Wasserbillig · Für 40 000 Euro kaufen die Verbandsgemeinde (VG) Trier-Land und die Gemeinde Mertert-Wasserbillig das Zollgebäude in Wasserbilligerbrück ab. Dort ist die gemeinsame Tourist-Information untergebracht. Das Gebäude soll für 120 000 Euro saniert werden.

 Im ersten Schritt müssen 120 000 Euro in das Gebäude in Wasserbilligerbrück investiert werden. TV-Foto: Harald Jansen

Im ersten Schritt müssen 120 000 Euro in das Gebäude in Wasserbilligerbrück investiert werden. TV-Foto: Harald Jansen

Langsur/Wasserbillig. Entweder kann man für 40 000 Euro ein 20 Quadratmeter großes Appartement in der Trierer Güterstraße kaufen. Oder das einst vom Zoll genutzte Gebäude direkt an der Grenze in Wasserbilligerbrück. Seit Februar 2012 wollen die deutsche Verbandsgemeinde Trier-Land und die luxemburgische Gemeinde Mertert-Wasserbillig das Gebäude an der Sauermündung der Bundesrepublik Deutschland abkaufen.Partner teilen sich die Kosten

Am heutigen Donnerstag nun werden Gust Stefanetti, Bürgermeister der luxemburgischen Gemeinde, und Wolfgang Reiland, Bürgermeister der deutschen VG, den Kaufvertrag unterzeichnen. Im Erdgeschoss des Gebäudes ist seit Ende der 90er Jahre die deutsch-luxemburgische Tourist-Information untergebracht. Zudem nutzt die Bundespolizei Räume. Die Polizeibehörde soll nach Auskunft von Johanna Fox von der VG-Verwaltung Trier-Land weiter untergebracht bleiben. Ursprünglich wollte die Bundesanstalt für Immobilienangelegenheiten den 1978/79 errichteten Zweckbau für 90 000 Euro verkaufen. Doch dieser Preis ließ sich offensichtlich nicht realisieren. Wohl auch deshalb, weil unter anderem aufgrund eines Wasserschadens Sanierungsbedarf besteht (der TV berichtete). Aufgrund des Sanierungsbedarfs hatte sich zwischenzeitlich Ralingens Ortsbürgermeister Oswald Disch gegen den Kauf ausgesprochen. Doch mit dieser Meinung stand er am Ende ziemlich alleine da. Details der künftigen Nutzung sowie der Renovierung werden laut Fox in einer neuen Arbeitsgruppe besprochen, die sich aus Mitgliedern des VG-Rats und des Gemeinderats Mertert zusammensetzen wird. Aufgabe des Gremiums wird sein, ein Sanierungskonzept zu erstellen, das sich an der künftigen Nutzung des Gebäudes orientiert. Zudem soll geklärt werden, was mit den übrigen Flächen geschehen soll. Insgesamt stehen 423 Quadratmeter Nutzfläche zur Verfügung. Unabhängig von noch nicht existierenden Konzepten und deren Folgen für die Bausubstanz müssen in den kommenden fünf Jahren 120 000 Euro in Wasserbilligerbrück investiert werden. Diese Summe wird laut Fox fällig für Fassadenanstrich, Erneuerung der Fenster und Türen in den genutzten Teilen des Gebäudes sowie für die Dachsanierung. Entsprechend der bisherigen Regel teilen sich VG und Gemeinde die Kosten. Meinung

Sanierungsfall mit AnsageDas Zollgebäude Wasserbilligerbrück ist wohl das, was man einen wirtschaftlichen Totalschaden nennt. Anstatt nun 120 000 Euro und später möglicherweise erneut in die Sanierung zu investieren, sollten die Verantwortlichen innehalten und sich grundsätzliche Gedanken machen. Vielleicht ist ja ein Abriss und ein bedarfsgerecht großer Neubau einer Touristinfo nebst Räumen für die Bundespolizei billiger, als in den Sanierungsfall mit Ansage eine Menge Geld zu stecken. h.jansen@volksfreund.de

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