Neue Mitte, dicke Bretter, eine Pflicht

Trier-Feyen/Weismark · Wenn es ein Thema gibt, das die Feyen-Weismarker beschäftigt, ist es die Ex-Kaserne Castelnau. Seit dem Startschuss für die Entwicklung des Geländes 2011 reden die Stadtteilbewohner in regelmäßigen Treffen mit. Auch 2012 bleibt das das bestimmende Projekt für den Stadtteil.

Trier-Feyen/Weismark. Der Doppelstadtteil wird weiter wachsen. Nach Alt-Feyen, der Weismark, den Baugebieten Grafschaft 1 und 2 sowie der Siedlung arbeiten EGP (Gesellschaft für urbane Projektentwicklung) und Stadt kontinuierlich an einem weiteren Stadtteil-Teil, der neuen Mitte: der Entwicklung des Ex-Kasernengeländes Castelnau.
Etwa ein Jahr nach dem Startschuss ist der erste Bebauungsplan bald unter Dach und Fach. Was die Feyen-Weismarker 2011 noch erreicht haben, was fehlschlug, welchen Weg der Stadtteil 2012 geht, darüber sprach Ortsvorsteher Rainer Lehnart (SPD) mit dem TV.
Das war 2011: 34 Hektar, die die Trierer seit Jahrzehnten nicht nutzen konnten, werden ihnen zurückgegeben. Das Quartier Castelnau entsteht dort, wo vormals die Wehrmacht, ab den 1950er Jahren französische Truppen Militärpräsenz zeigten. Wo seit Ende der 1990er Jahre Kasernen und Übungsflächen brachlagen, wird ein neues Quartier mit Wohnungen und
Nahversorgungszentrum entstehen. Ende 2010 wurde es amtlich: Die EGP kaufte das Gelände, 2011 schloss sie einen städtebaulichen Vertrag mit der Stadt und begann die Arbeit. "Die Entwicklung ist zügig vorangegangen", sagt Feyens Ortsvorsteher Rainer Lehnart (63). Nun stünde man kurz vor der Verabschiedung des ersten Bebauungsplanes. Doch dies sei erst der Anfang. "Die Hausaufgaben werden nicht weniger. 2012 geht es weiter in die Details."
Aber auch sonst gab es Veränderungen in Feyen-Weismark: Der neue Kunstrasenplatz konnte fertiggestellt werden, die Weichen wurden für einen 20-Minuten-Takt der Buslinie 5 und die Aufhebung des Endpunktes am Pfahlweiher gestellt: Ab 9. Januar fährt der Stadtbus weiter bis nach Feyen. Und noch ein Projekt konnte der Ortsbeirat umsetzen: die Beschilderung der Wanderwege im Mattheiser Wald, auch wenn dafür "das Bohren dicker Bretter bei Behörden und Forst nötig" war. Ein Wunschprojekt - die Umgestaltung und Verschönerung des Umfelds des denkmalgeschützten Bunkers am Bildstock - haben die Bürger gekippt. Sie hatten kein Interesse daran aus Angst, die attraktive Umgebung könnte unliebsame Gäste anziehen. 20000 Euro wäre das dem Ortsbeirat wert gewesen.
Das kommt 2012: Zweifellos ist die Entwicklung des Quartiers Castelnau auch für 2012 und die folgenden Jahre richtungsweisend. Die 77000 Euro für verkehrsberuhigende Maßnahmen in Alt-Feyen (Ex-Bundesstraße) sowie auf der Weismark (Pfahlweiher, Auf der Weismark) kann der Ortsbeirat aus dem Jahr 2011 ins Jahr 2012 mitnehmen und dann dafür ausgeben.
"Was mir aber sehr am Herzen liegt, ist die Planung für Schule, Kindergarten und Hort", sagt Lehnart. Es gebe schon jetzt zu wenig Plätze, die Bevölkerungszahlen werden steigen. Wunschlösung: ein Erweiterungsbau am jetzigen Schulstandort. "Da ist Bürgermeisterin Angelika Birk in die Pflicht zu nehmen, die vom Ortsbeirat geforderte Konzeption vorzulegen.
"Außerdem müsse es zügig mit den Vorarbeiten und Planungen zum Neubau der Aulbrücke weitergehen. Damit hängt auch der Bau der Regionbalbahnhaltepunkte zusammen.Extra

Rainer Lehnart (SPD) wurde 2009 zum Ortsvorsteher von Feyen-Weismark gewählt - nach jahrzehntelanger CDU-Vorherrschaft wurde er der erste sozialdemokratische Stadtteilchef. Ein Stadtratsmandat hat der 63-Jährige seit 1989. Seit 2008 ist der Studiendirektor an der Berufsbildenden Schule für Gewerbe und Technik in Altersteilzeit, die 2012 endet. Zuvor hatte der gebürtige Trierer, verheirateter Vater zweier Kinder und zweifacher Großvater, Ausbildungen zum Radio- und Fernsehtechnikermeister und Diplom-Ingenieur (FH) Elektrotechnik absolviert. Der Stadtteil in Zahlen: Feyen-Weismark trotzt dem demografischen Wandel: Unter 20 Jahren - und damit die größte Bevölkerungsgruppe - sind 19,9 Prozent der insgesamt 5689 Einwohner (Stand 12/2009). 46 Zweijährige leben im Stadtteil, Tendenz steigend. cofi

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