Neue Repräsentanten im Nahbereich

Trier · Triers Bischof Stephan Ackermann hat Hans Georg Bach und Michael Kremer zu ständigen Diakonen geweiht. Zuvor forderten vier Vertreter der Reformbewegung "Wir sind Kirche" vor dem Dom unter anderem die Zulassung von Frauen zu diesem Amt in der katholischen Kirche.

 Im Rahmen der Aktion „Lila Stola“ diskutieren Vertreter der Diözesangruppe „Wir sind Kirche“ vor dem Trierer Dom. Tv-Foto: Katja Bernardy

Im Rahmen der Aktion „Lila Stola“ diskutieren Vertreter der Diözesangruppe „Wir sind Kirche“ vor dem Trierer Dom. Tv-Foto: Katja Bernardy

Trier. "Das ist der Tag, den Gott gemacht ..." singen festlich gekleidete Katholiken zur Eröffnung des Gottesdienstes anlässlich der Diakonweihe im Trierer Dom. Anschließend werden Michael Kremer, Vater von sechs Kindern und hauptberuflich Religionslehrer in der Berufsschule Neuwied, sowie Hans Georg Bach, dreifacher Vater und ehemaliger Berufssoldat, beim Namen gerufen. Laut antworten sie jeweils: "Hier bin ich!"
Zur feierlichen Zeremonie gehört unter anderem, dass die Weihe-Kandidaten ein Gehorsamsversprechen abgeben, die Ehefrauen am Altar der Weihe zustimmen, der Bischof ihnen die Hände auflegt, dass das Evangeliar überreicht wird und die zahlreich mitfeiernden Diakone die "Neuen" umarmen.
Zuvor hatte Bischof Stephan Ackermann in seiner Ansprache die Wichtigkeit der "Kirche im Nahbereich" betont. Diakone repräsentierten die Kirche im Nahbereich.
Hans Georg Bach wird in der Pfarreiengemeinschaft Langenfeld (Kreis Mayen-Koblenz) arbeiten und Michael Kremer das Seelsorgeteam von Heimbach-Weis, Engers, Gladbach und Block (Neuwied) unterstützen. Dass Frauen als Diakoninnen zugelassen werden, dafür hatten vier Mitglieder der Diözesangruppe "Wir sind Kirche" im Rahmen der Aktion "Lila Stola" vor dem Dom demonstriert. Das Tragen der Lila Stola gilt weltweit als Zeichen für eine gewandelte glaubwürdige Kirche, in der Frauen entsprechend ihren Begabungen und Fähigkeiten als Diakoninnen oder Priesterinnen wirken können.
Ursula Lehan (83) war eigens aus dem Altersheim in Engers nach Trier gekommen, um Broschüren mit den Forderungen der Initiative an die Passanten zu verteilen und mit ihnen zu diskutieren. "Frauen und Männer sollen in der Kirche gleich sein und nicht bestraft werden wegen ihres Geschlechts", wetterte die Seniorin. "Dafür kämpfe ich bis zu meinem letzten Atemzug." Hanspeter Schladt, Sprecher der Diözesangruppe, betonte: "Es geht um Menschenrechte."

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