Neue Straßen für Mariahof

TRIER-MARIAHOF. Im Frühsommer beginnen die Stadtwerke in Mariahof mit der Sanierung ihrer Versorgungsleitungen. Die Stadt will gleichzeitig die maroden Straßen und Gehwege erneuern. Vor Baubeginn soll beschlossen werden, dass die Anliegerkosten anteilig auf alle Mariahofer Hauseigentümer umgelegt werdenn. Am Mittwoch, 7. Juni, findet dazu um 19.30 Uhr ein Info-Abend statt.

"Als frisch gebackene Ortsvorsteherin hatte ich noch den Glauben, dass es Sinn macht, die Sanierung der Mariahofer Straßen bei der Stadtverwaltung zu beantragen", sagt Maria Marx. Heute, zwölf kommunalpolitische Jahre später, sieht die Mariahofer Ortsvorsteherin die Sache realistischer: "Damals teilte uns die verschuldete Stadtverwaltung mit, dass die Sanierung unmöglich von der Stadt alleine zu stemmen sei - und daran hat sich bis heute nichts geändert."Tiefe Schlaglöcher, Kanten und Frostrisse

Die Straßen blieben marode. Tiefe Schlaglöcher, Kanten und Frostrisse machen bis heute die Gehwege unsicher. Doch als die Stadtwerke (SWT) vor wenigen Jahren ankündigten, die Versorgungsleitungen des Mariahofer Blockheizkraftwerks zu sanieren, erwachte neue Hoffnung: Die Stadt informierte, die dann anstehenden Bauarbeiten zu nutzen, um Straßen und Gehwege auszubauen und zu erneuern. So müssen einige Arbeitsschritte nicht zweimal erledigt und Kosten können gespart werden. Die SWT haben den Beginn der Bauarbeiten für den Frühsommer angekündigt. Zu den Kosten, die durch die Straßensanierung entstehen, kann laut Tiefbauamt allerdings "frühestens im September" etwas gesagt werden. Dabei interessiert die Höhe der Kosten die Mariahofer brennend: Der größte Teil wird nämlich auf die Anlieger umgelegt werden. "Gemäß Kommunalabgabegesetz sind zum Ausbau einer Verkehrsanlage von den erschlossenen Grundstückseigentümern Ausbaubeiträge zu erheben", heißt das im Amtsdeutsch der Verwaltung. Die Belastung richtet sich dabei nach Grundstücksgröße und Geschosshöhe. Weil der Ausbau der größeren Hauptstraßen teurer ist als der von Nebenstraßen, kämen auf Anlieger an Hauptstraßen höhere Belastungen zu. Da es sich in Mariahof allerdings "um ein in sich geschlossenes System von Wegen und Straßen" handelt, hat die Stadt eine Satzungsänderung vorgeschlagen. Danach würden die Gesamtkosten der Straßenbauarbeiten auf alle Mariahofer gleichmäßig umgelegt. Grundstücksgröße und Geschosszahl spielen auch dann weiter eine Rolle. "Aber wer zum Beispiel ein Eckgrundstück hat, wird nicht zweimal, sondern nur einmal belastet", erklärt Ortsvorsteherin Marx. "Außerdem benutzen ja auch die Nebenstraßenanwohner die Hauptstraßen. Ich finde diese Änderung daher gerecht, wir sind hier oben schließlich eine Solidargemeinschaft." Ein weiterer Vorteil: Die Anlieger einer Straße müssen nicht wie üblich nach Fertigstellung "ihrer" Straße sofort die Gesamtsumme zahlen. Vielmehr wird jährlich der angefallene Betrag auf alle Mariahofer verteilt. So werden über die gesamte Bauzeit von geschätzt vier bis fünf Jahren mehrere kleinere Beträge fällig und nicht einmal ein großer Batzen. "4000 Euro pro Reihenhaus"

Über die Höhe der Kosten kursieren Gerüchte. Sei im Juli 2005 noch von gut fünf Millionen Gesamtkosten die Rede gewesen, habe die Stadtverwaltung in diesem Frühling schon zehn Millionen angekündigt. "4000 Euro könnten da pro kleinem Reihenhaus drin sein", schätzt einer, der sich mit der Sache beschäftigt hat. Schließlich werden sämtliche Straßen und Gehwege erneuert, und 60 Prozent der Bausumme sollen die Anlieger tragen. Auch neue Straßenleuchten sind laut Tiefbauamt vorgesehen. In Trier-Feyen schlugen in der Straße "Am Bildstock" jüngst alleine vier neue Straßenlaternen mit 700 Euro pro Anlieger zu Buche. Die Stadt Trier lädt für Mittwoch, 7. Juni, um 19.30 Uhr zur Anliegerversammlung im Pfarrheim St. Michael in Mariahof ein. Vertreter aus dem Baudezernat klären über Einzelheiten des Verfahrens auf.

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