Neue Zweigstelle

TRIER. Zur Gründung der 64. Zweigstelle hatte die Gesellschaft für deutsche Sprache in die Trierer Universität eingeladen. Der Verein hat die Pflege und Erforschung von Sprache zum Ziel.

"Wir sind keine Germanisten-Vereinigung, sondern möchten alle ansprechen, die in Beruf und Alltag besonders mit Sprache befasst sind", stellte Lutz Kuntzsch, der aus der Geschäftsstelle in Wiesbaden zur Zweiggründung nach Trier gekommen war, die Gesellschaft für deutsche Sprache (GFDS) vor. So reichen die Berufsfelder der Mitglieder vom pädagogischen Bereich bis zu Öffentlichkeitsarbeit, und auch Mundart-Liebhaber verschiedener Regionen Deutschlands interessieren sich für die GFDS. Zwar ist die Sprachwissenschaft Teil der GFDS, doch Natalia Filatkina, Rednerin bei der Gründungsveranstaltung, nahm in ihrem Eröffnungsvortrag Bezug auf die feinen Unterschiede des Moselfränkischen dies- und jenseits der Staatsgrenze zu Luxemburg. Die GFDS möchte die Öffentlichkeit für solche Nuancen und für den stetigen Wandel und die Vielfalt der deutschen Sprache sensibilisieren. Sie bietet Sprach- und Namensberatung an. Eine Arbeitsgruppe setzt sich im Bundestag für die Formulierung gut verständlicher Gesetzestexte ein. Renate Freudenberg-Findeisen, die im Rahmen der Gründungsveranstaltung zur Vorsitzenden des Trierer Vereinszweigs gewählt wurde, beschreibt die Arbeitsweise der GFDS: "Wir wollen pro Jahr vier Veranstaltungen organisieren, etwa Autorenabende und Vorträge, aber vor allem wollen wir eine Möglichkeit zur Diskussion von Themen bieten, die die Menschen betreffen." Mit Blick auf Spätaussiedler und Menschen, die nicht die deutsche Sprache sprechen, sei eine Veranstaltung geplant, bei der es um Mehrsprachigkeit gehen soll, so Freudenberg-Findeisen. Als weiteren Themenschwerpunkt, könne sie sich die Zunahme von Wörtern englischen Ursprungs im Deutschen vorstellen. Die Vorsitzende wünscht sich von Beginn an Kooperation mit anderen Vereinen und Institutionen. Abschließend bekräftigt sie: "Der Bezug zur Region ist dabei ganz wichtig."