Neuer Fahrplan ab Montag in Trier - Linie 40 wird eingestellt

Trier · Erstmals seit Anfang 2012 fahren die Busse der Stadtwerke Trier (SWT) nach einem neuen Plan. Er gilt 16 Monate lang und bringt für die meisten Fahrgäste keinerlei Änderungen. Ab 14. Dezember 2014 aber wird vieles anders.

 Trotz Fahrplanwechsels am Montag, 19. August: Die Abfahrtszeiten der Stadtbusse ändern sich nur in wenigen Fällen. TV-Foto: Roland Morgen

Trotz Fahrplanwechsels am Montag, 19. August: Die Abfahrtszeiten der Stadtbusse ändern sich nur in wenigen Fällen. TV-Foto: Roland Morgen

Trier. Ärgerlich, wenn man zur gewohnten Zeit an die Haltestelle kommt und nur noch die Rücklichter des Busses sieht. Solches Ungemach erspart der ab Montag gültige neue Fahrplan den Stadtbus-Kunden. "Für die weitaus meisten Fahrgäste gibt es keine Veränderungen. Die Abfahrtszeiten blieben im Wesentlichen wie gehabt", erklärt Frank Birkhäuer (57), der Chef der SWT-Verkehrs-GmbH.Reaktion auf Flop


Dass die Linie 7 künftig nur noch bis Pfalzel statt bis Quint fährt, dürfte nach Einschätzung Birkhäuers "kaum jemanden betreffen, denn bis zur bisherigen Endhaltestelle ist kaum jemand mitgefahren." Also wird das Angebot der 7, die mit dem Fahrplanwechsel Anfang 2012 von Pfalzel bis nach Quint verlängert wurde, sprichwörtlich wieder zurückgefahren.
"Es war ein Flop", resümiert der SWT-Verkehrschef. Die vom Darmstädter Verkehrsplanungsbüro R+T erstellte Potenzialanalyse habe sich in diesem Punkt als "völlig unzutreffend" erwiesen: "Der Fahrgastzuwachs liegt nahezu bei null. Und da wir mit der Linie 8 ohnehin nach Ehrang/Quint fahren, haben wir uns selbst Konkurrenz gemacht."
Etwas anders verhält es sich mit der Linie 40, die insbesondere außerhalb von Ferienzeiten das Sauertal und Trier als Schnellbus verband. In Anbetracht sinkender Schülerzahlen stellen die Stadtwerke dieses Angebot ein und ersetzen es durch die künftig ins Sauertal verlängerte Linie 3.
Zwei Parallelverkehre eingespart - das macht sich auch in den Kosten bemerkbar: "Wir sparen 150 000 Euro jährlich ein." Das ist ein Viertel dessen, was die Stadtwerke bisher in die Ausweitung ihres Angebots zum Fahrplanwechsel Anfang 2011 gesteckt haben.
Ungewöhnlicherweise tritt der neue Fahrplan statt wie sonst üblich im Winter nun nach den Sommerferien in Kraft. Das liegt laut Birkhäuer daran, dass der SWT-Aufsichtsrat die nun greifenden Neuerungen im vergangenen Dezember abgesegnet hat und der Verkehrsbetrieb sechs Monate benötigt, um derartige Beschlüsse organisatorisch umzusetzen. "Und da es keinen Sinn macht, den Fahrplan kurz vor den Sommerferien zu ändern, tun wir das zu Beginn des neuen Schuljahres."
Nach dem Fahrplanwechsel ist vor dem Fahrplanwechsel: In der SWT-Verkehrszentrale in der Gottbillstraße laufen bereits die Vorbereitungen für die nächste Änderung. Die steht zum 14. Dezember 2014 auf dem Programm und wird mindestens eine gravierende Neuerung bringen. Im Sternverkehr (die Linien 81 bis 87, die abends sowie am Wochenende und an Feiertagen fahren) werden die Hauptabfahrtszeiten am Hauptbahnhof um eine Viertelstunde vorverlegt. Statt zur vollen Stunde oder zur vollen halben Stunde starten die Sternbusse 15 Minuten früher. "So werden wir das Stadtbus-Angebot an den Rheinland-Pfalz-Takt im Nahverkehr der Bahn anpassen", erläutert Chefplaner Heinz Pötters (47). Einen vorherigen eigenen Fahrplanwechsel schließen er und Birkhäuer aus: "Der Plan, der ab Montag gilt, wird bis zum 13. Dezember 2014 Bestand haben."
Der neue Fahrplan ist als Heft im Din-A4-Format kostenlos erhältlich im Stadtbus-Center (Treviris-Passage) und im SWT-Kundenzentrum Ostallee.Extra

Linie 2: Statt eines Einsatzwagens um 7.10 Uhr von Euren bis Porta Nigra starten an Schultagen um 6.51 Uhr und 7.11 Uhr Gelenkbusse ab Zewen-Friedhof - Reaktion der SWT auf wachsende Fahrgastzahlen in Euren und Pallien. Linien 3 und 40: Die 40 wird wegen geringer Nachfrage eingestellt. Ihre Fahrten ins Sauertal übernimmt künftig die Linie 3. Schnellbusse in Richtung Trier verkehren nicht mehr über die Römerbrücke, sondern über die Konrad-Adenauer-Brücke, Uferstraße, Südallee. Rückfahrten sind ab Porta Nigra bis Rathaus, dann weiter über Kaiserstraße, Uferstraße, Konrad-Adenauer-Brücke in Richtung Zewen. Linie 4: Wegen steigender Schülerzahlen verkehrt an Schultagen um 6.55 Uhr ein zweiter Bus vom Petrisberg zur Porta Nigra. Dazu gibt es eine Fahrt vom Petrisberg zur Keune-Grundschule (Abfahrt 7.54 Uhr). Linie 7: Fährt mangels Nachfrage nicht mehr bis Quint. Die Fahrten enden wie früher zu Arbeitsbeginn und Arbeitsende im Trierer Hafen, sonst in Pfalzel, Eltzstraße. Linie 30: Die Fahrt um 7.19 Uhr ab Bonerath wird auf 7.14 Uhr vorverlegt, um den Anschluss an die Linie 4 (fährt zum Uni-Campus 2) zu gewährleisten. Die Fahrt an Schultagen um 6.32 Uhr ab Waldrach wird auf 6.27 Uhr vorverlegt. Die Fahrt um 7.40 Uhr ab Morscheid, die in Waldrach zusätzlich die Schule bedient, wird an Schultagen auf 7.35 Uhr vorverlegt. Sternbus-Verkehr Der Nachtverkehr mit den Abfahrtszeiten um 1, 2 und 3 Uhr ab Hauptbahnhof wird freitags, samstags und vor Feiertagen angeboten. Donnerstagnachts verkehren hingegen nur noch während der Vorlesungszeit die Linien 81 und 83 zum Tarforster Plateau. Diese Linien, die vorwiegend den studentischen Bedarf decken, fahren aus der Innenstadt nach Tarforst (1, 2 und 3 Uhr ab Hauptbahnhof). Die Linie 81 fährt dabei über Olewig und Trimmelter Hof, die Linie 83 über Kürenz und Uni-Campus 2, Behringstraße. Linie 81: Montags bis freitags fährt die 81 um 19.05 statt um 18.05 Uhr von Metzdorf nach Trier. Linie 84: Die Stadtteile Irsch und Kernscheid werden im Nachtverkehr (Fr/Sa, Sa/So jeweils um 1, 2 und 3 Uhr) wieder von der Linie 84 angefahren. Linie 85: Mangels Nachfrage entfallen alle Anrufsammeltaxi-Fahrten. Linie 86: Die Linie 86 fährt auch im Nachtverkehr wieder den direkten Weg in Richtung Innenstadt. Für den Umweg über die Haltestelle Wilhelm-Leusch-ner-Straße (Exzellenzhaus) gab es nämlich zu wenig Nachfrage. rm.Extra

Die Verkehrs-GmbH der Stadtwerke Trier verzeichnet werktags rund 20 000 Fahrgäste und 50 000 "Beförderungsfälle" (17 Millionen im Jahr) auf ihrem 446 Kilometer langen Liniennetz (Stadt Trier, Verbandsgemeinden Trier-Land, Ruwer, Kell, Hermeskeil, Schweich). Sie legt dabei mehr als 4,5 Millionen Kilometer zurück. Der kommunale Verkehrsbetrieb beschäftigt etwa 175 Mitarbeiter und besitzt 78 eigene Busse, die Hälfte davon Gelenkbusse. Im Berufs-/Schülerverkehr zwischen 7 und 8 Uhr sind 69 SWT-Busse sowie rund 20 Wagen von Auftragsunternehmen unterwegs. rm.

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