Neuer Intercity-Nachfolger soll auch Moselstrecke bedienen

Trier · Die Deutsche Bahn will auf einigen Intercity-Verbindungen ab Ende 2013 Doppelstockwagen mit deutlich mehr Komfort einsetzen. Offenbar soll davon auch die Moselstrecke profitieren.


(sey) Etwa drei Mal täglich können sich Bahnreisende in Trier in den Zug setzen und tatsächlich etliche hundert Kilometer zurücklegen, ohne umsteigen zu müssen. Vorausgesetzt, die Bahnfahrer zieht's Richtung Norddeich Mole an der Nordsee. Dorthin gibt es nämlich von Luxemburg aus eine Direktverbindung mit dem Intercity. Wer sie nutzt, ist von Trier aus knapp sieben Stunden unterwegs. Keine schlechte Zeit. Allerdings sind die Züge im Durchschnitt 40 Jahre alt. Und der Komfort lässt zu wünschen übrig. Die Deutsche Bahn will die Intercitys nun ersetzen und hat beim Unternehmen Bombardier Transportation 27 neue Lokomotiven und 135 Doppelstockwagen bestellt.

Preis: knapp 400 Millionen Euro. Die neuen Züge seien genauso schnell wie die Vorgänger, verspricht die Bahn, böten aber jede Menge mehr Komfort: breite Einstiegstüren, moderne Sitze, eine Steckdose an jedem Sitzplatz und verbesserten Handy-Empfang. Zudem sollen in allen Wagen Monitore hängen, die die Reisenden in Echtzeit über die Pünktlichkeit von Anschlusszügen informieren.

Nach Angaben der Bahn sollen die neuen Züge zunächst vor allem auf Zubringerstrecken zu den stark befahrenen Bahnferntrassen eingesetzt werden. Eine konkrete Planung gebe es noch nicht, sagte gestern Bahn-Sprecher Jürgen Kornmann unserer Zeitung. Allerdings will das Internet-Eisenbahnjournal zughalt.de über Informationen verfügen, wonach die neuen Züge „zunächst vermehrt auf dem Trierer Nordsee-Intercity“ eingesetzt werden sollen. Eingefleischte Bahnfahrer dürften angesichts der Ankündigungen ohnehin skeptisch sein. Denn auch der schon vor Jahren für die Moselstrecke anvisierte Nahverkehrszug Talent2 rollt noch immer nicht. Auch dieser Zug wird von Bombardier gebaut. Aber wie sagte unlängst Bahn-Vorstand Ulrich Homburg: „Wenn wir nur bei Lieferanten bestellen würden, mit denen wir zufrieden sind, könnten wir keinen einzigen Zug bestellen.“

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