Neuer Konkurrent für Trierer Händler

Trier/Bitburg · Der Elektrohändler Media Markt will in der Bit-Galerie in Bitburg eine Filiale eröffnen. Auch H&M zeigt Interesse. Kundenströme könnten deswegen von Trier in die Eifel umgelenkt werden. Die City-Initiative sieht jedoch keine Gefahr für die Moselstadt.

 Die Kette H&M, hier ein Bild aus Trier, hat Interesse an einem neuen Geschäftslokal in Bitburg. TV-Foto: Friedemann Vetter

Die Kette H&M, hier ein Bild aus Trier, hat Interesse an einem neuen Geschäftslokal in Bitburg. TV-Foto: Friedemann Vetter

Trier/Bitburg. Für Trierer Händler gibt es bald neue Konkurrenz aus Bitburg. Dort entsteht bald ein neuer Media Markt. Das teilte eine Sprecherin des Elek tromarktes auf TV-Anfrage mit. "Ich kann bestätigen, dass Media Markt in der geplanten Bit-Galerie einen sogenannten Verdichtungsmarkt eröffnen wird", sagte die Sprecherin. Projektentwickler Stefan Kutscheid plant mit der Bit-Galerie ein neues Einkaufszentrum. 50 Millionen Euro werden investiert. Die Eröffnung ist Ende 2013 geplant.
Wer aus der Eifel zu einem Media Markt will, muss derzeit noch nach Trier fahren. Ob das neue Zentrum Kundenströme aus der Moselstadt nach Bitburg umlenken wird, ist derzeit schwer vorherzusagen. "Einige Kunden werden sicherlich in Bitburg statt in Trier einkaufen gehen. Möglicherweise wird das der eine oder andere Händler auch spüren. Mit deutlichen Einbußen am Standort Trier rechne ich aber nicht", sagt Karin Kaltenkirchen, Vorsitzende der City-Initiative.
Auch wenn von Bitburg keine unmittelbare Gefahr für das Oberzentrum Trier ausgehe, beobachte man die Situation. Grundsätzlich gelte, dass "das Umland sehr aktiv ist. Wir erleben größer werdenden Wettbewerb." Auf diesen Wettbewerb müsse sich Trier einstellen. Ralf Reichert, Geschäftsführer des Media Marktes in Trier, war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen. Media Markt folgt einer Strategie, mit der das Unternehmen in der Fläche präsenter werden will. Dazu eröffnet es die sogenannten Verdichtungsmärkte. Das sind Märkte mit relativ geringer Verkaufsfläche von 2000 Quadratmetern und weniger, die auch in Städten mit weniger als 50 000 Einwohnern eröffnet werden. "Normale" Märkte haben 3000 Quadratmeter Fläche und mehr. Der größte - mit 10 000 Quadratmetern - steht in München.
Der Elektrohändler versucht außerdem, im Onlinegeschäft aufzuholen. Ein Grund für viele Kunden, die Trierer Innenstadt zu meiden? "Der Trierer Mix aus großen Märkten und kleinen inhabergeführten Geschäften ist in der Region einzigartig", sagt Kaltenkirchen. Trier als Oberzentrum habe eine starke Marktposition.
Mit der Textilkette H&M hat ein weiterer Kundenmagnet Interesse an einer Präsenz in der Bit-Galerie angekündigt. Die Verhandlungen laufen laut Projektentwickler Kutscheid. Zudem sind ein Lebensmittelmarkt und eine Sportkette im Gespräch. Kutscheid kann sich weiter Geschäfte für Wohnaccessoires, Bücher, Drogerieartikel, Dessous oder einen Friseur vorstellen. Auf der ambitionierten Wunschliste steht außerdem eine Filiale von Hollister. Das kalifornische Unternehmen hat derzeit acht Geschäfte in Deutschland.Meinung

Kreativität ist jetzt gefragt
Media Markt und H&M in Bitburg, C&A in Wittlich und geplante über 100 000 Quadratmeter neuer Einzelhandel in Luxemburg auf der grünen Wiese - rund um Trier wird mächtig aufgerüstet. Natürlich geht angesichts von fast 1000 Einzelhandelsbetrieben in Trier die Welt deshalb noch nicht gleich unter. Die City hat nicht nur eine Handvoll Zugpferde, sondern in fast jeder Branche eine enorme Auswahl. Dennoch müssen Stadt und City-Initiative gewarnt sein: Wer aus der Eifel oder aus Luxemburg kommend eine halbe Stunde am Trierer Berg im Stau verbringt, der gibt sein Geld vielleicht lieber weniger genervt in Bitburg aus. Die Stadt muss also dafür sorgen, dass die äußeren Bedingungen in der Einkaufsstadt stimmen. Gefragt sind aber auch Einsatz und Kreativität der Händler: Nur mit immer neuen, attraktiven Ideen bleibt Trier im Gespräch - auch jenseits der Bitburger. m.schmitz@volksfreund.de

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