Neuer Treffpunkt für Mariahofer

Trier-Mariahof · Ein Stadtteilcafé und bessere Einkaufsmöglichkeiten haben bei einer Fragebogenaktion im März ganz oben auf der Wunschliste der Mariahofer Bürger gestanden. Am Donnerstag öffnet das Stadtteilbüro mit Bürgertreff in der Ladenpassage; seit Anfang des Monats gibt es dort eine neue Bäckerei sowie einen Bauernladen.

Trier-Mariahof. Die Kinder der blauen Gruppe des Mariahofer Kindergartens drücken sich die Nase platt an der Scheibe. Sie schauen Helmut Becker beim Streichen und Tapezieren im Geschäft Nummer Nr. 27a in der Mariahofer Ladenpassage zu. Dort entsteht das Stadtteilbüro mit Bürgertreff. Es soll auch für die Kleinen Anlaufpunkt werden, etwa für Bastelkurse, Musik- oder Sportangebote.
Der Bereich, in dem die Küchenzeile mit Theke stehen wird, ist schon weiß gekachelt, noch fehlen Tische und Stühle. Zurzeit laufen die letzten Vorbereitungen, denn bis zur Einweihung am Donnerstag, 15. Dezember, muss alles fertig sein.
Idee stammt von 2006


Die Konzeption des Stadtteilbüros geht zurück auf einen Studientag mit pastoralen und Caritasmitarbeitern im Jahr 2006. "Damals wurde ein erster Bedarf für die Einrichtung eines Stadtteilbüros geäußert - aus Mariahof", erklärt Andreas Schäfer (50) vom Caritasverband Trier. Darin sollten sich Verbände, aber auch Institutionen und Vereine engagieren. "Manche Menschen können sich keine Busfahrkarte leisten, um etwa zu einer Beratungsstelle in der Stadt zu fahren", beschreibt Schäfer die Situation.
Roland Marquenie (57) vom Caritasverband und Diakon Franz Rudolf Junge (59), Pfarrei St. Michael, haben als Tandem ein gemeinsames Projekt erarbeitet, das nun in Mariahof modellhaft gestartet ist. Es hat sich ein Projektausschuss "Stadtteilbüro - Wir sind Mariahof" aus Pfarrei, Caritas, Pfarrgemeinderat, Kindergarten, Grundschule, Jugendtreff, Ortsbeirat, Bürgerverein, SSG sowie der Seniorenvertrauensperson Vera Feist gebildet.
Der Ausschuss hat im März Fragebögen erarbeitet, die 100 Mariahofer ausgefüllt zurückgaben. Die darauf geäußerten Wünsche wie Bildungs-, Beratungs- und Freizeitangebote gilt es nun umzusetzen. "Die Bürger hier bestimmen, was angeboten wird", sagt Schäfer. "Wir schauen, wo Ressourcen im Stadtteil sind und wo es Partner gibt." Wünschenswert sei auch, dass sich die Stadt engagiere.
Das Stadtteilbüro sei bewusst ganz offen gehalten, betont Schäfer: "Wir wollen damit möglichst viele Menschen erreichen." Barrierefrei soll es werden - das meinen die Initiatoren nicht nur baulich, sondern auch inhaltlich. Geplant sind Veranstaltungen, Vorträge, Mutter-Kind-Angebote, aber auch, Informationen zwischen Menschen herzustellen im Sinne von Ehrenamtsbörsen und Nachbarschaftshilfe. Schäfer kann sich aufgrund des hohen Ausländeranteils im Stadtteil auch die Vermittlung von Sprachpatenschaften vorstellen.
Ehrenamtliche einbinden


Erste Termine stehen bereits, etwa die Lesung für Kinder (12. und 13. Dezember, 15.30 Uhr) und der Seniorenkaffee (16. Dezember, 15 Uhr). Nach den Weihnachtsferien sollen im neuen Jahr verstärkt Ehrenamtliche mit eingebunden werden.
Das Tandem Marquenie/Junge startet das Projekt von Bürgern für Bürger. "Wir bieten die Rahmenbedingungen", sagt Marquenie, "dann wollen wir es in die Hände der Bewohner legen."Extra

Eröffnung ist am 15. Dezember, 18 Uhr. Das Stadtteilbüro ist ab 16. bis 21. Dezember von 8.30 bis 12.30 Uhr und von 15 bis 17.30 Uhr sowie ab dem 4. Januar besetzt. Weitere Termine: Bereits am 12. und 13. Dezember, jeweils um 15.30 Uhr, ist eine Lesung für Kinder geplant. Am 16. Dezember folgt von 15 bis 17 Uhr ein Seniorenkaffee - auch für jüngere Gäste. mehi

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