Trier. Seit 1969 besteht die Firma print in in der Trierer Schönbornstraße. 2002 übernahm Jochen Steffen den Familienbetrieb (Bürotechnik und Digitaldruck), der 2004 zum neuen Standort an der Kreuzung zur Domänenstraße und Güterstraße umzog.

"Ursprünglich stand dort mal ein richtig großes Gebäude, in dessen Innenhof früher die Kürenzer Kirmes gefeiert wurde", blickt Steffen zurück. Vom historischen Haus aus dem 19. Jahrhundert war zuletzt nur noch ein schmaler Restteil an der Domänenstraße übrig, der 2008 abgerissen wurde.

Für die Neugestaltung erarbeitete Architektur-Professor Gerhard Freising von der Fachhochschule Trier mit seinen Studierenden einen ersten Entwurf. Dem folgte eine detaillierte Entwurfsplanung von Franziska Cherdron und Ingrid Breuer. Architekt Uwe Siemer übernahm Ausführungsplanung und Bauüberwachung.

Nach vielen Abstimmungsgesprächen erteilte die Stadt Anfang 2010 die Baugenehmigung. Der Baubeginn soll noch im August folgen.

Der Komplex umfasst künftig vier Etagen, davon ein Staffelgeschoss mit Dachterrasse. Das bisherige einstöckige Firmengebäude mit den Geschäftsräumen von print in wird nicht abgerissen, sondern dient als Grundlage, die aufgestockt und umbaut wird.

"Das Bauen im Bestand ist eine Herausforderung", weiß Steffen. "Der Betrieb läuft während der ganzen Zeit wie gewohnt weiter."

Die Geschäftsräume im Erdgeschoss werden um 100 Quadratmeter auf 370 Quadratmater erweitert inklusive Werkstatt für Service und Vertrieb. Die Firma will die Zahl der Mitarbeiter von bisher acht erhöhen, Genaueres steht noch nicht fest.

Die zwölf komplett neuen Wohneinheiten sind zwischen 40 und 150 Quadratmeter groß und offen gestaltet. Die Wohnungen sind meist mit einer Loggia (innenliegender Balkon) ausgestattet. "Von dort und von der Dachterrasse aus haben die künftigen Bewohner schöne Ausblicke über die Stadt", verspricht Steffen. Eine Torzufahrt führt zum Parkplatz hinter dem Haus und zum dortigen Eingang. Ein weiterer Eingang liegt an der Domänenstraße. Dort wird der Verkehr während der Bauphase womöglich zeitweise mit Ampeln geregelt.

"Bauen im Bestand ist eine Herausforderung"

Der Kürzer Ortsvorsteher Bernd Michels hat sich die Pläne schon angeschaut: "Dieses Projekt kann man nur begrüßen. Die Baulücke wird auf attraktive Weise geschlossen. Das ist ein weiterer wichtiger Schritt, um auch den gesamten Bereich Güterbahnhof neu zu gestalten." Bis Ende Januar soll der Rohbau fertig sein, bis Juli/August 2011 das komplette Haus. Die Investition liegt im siebenstelligen Bereich. Jochen Steffen: "Die ganze Familie zieht an einem Strang. Wir freuen uns auf die Umsetzung der Idee."