Neues Altenheim: Erste Bewohner ziehen ein

Trier-Euren · Voll im Zeitplan liegen die Bauarbeiten für das neue Seniorenzentrum in der Eurener Straße in Trier. Die ersten sechs Bewohner werden am Mittwoch, 1. Februar, einziehen. Zusammen mit dem zweiten Bauabschnitt, der im Juli bezugsfertig sein soll, bietet das Zwölf-Millionen-Projekt 87 Pflegeplätze, elf betreute Wohnungen und - ein Novum in der Region - 25 Appartements in zwei ambulant betreuten Wohngemeinschaften.

 Nicole Grundhöfer, Leiterin des Seniorenzentrums Euren, ist stolz auf den verglasten zweistöckigen Rundgang, der speziell für Demenzkranke angelegt ist. Im Hintergrund laufen die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt weiter. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Nicole Grundhöfer, Leiterin des Seniorenzentrums Euren, ist stolz auf den verglasten zweistöckigen Rundgang, der speziell für Demenzkranke angelegt ist. Im Hintergrund laufen die Arbeiten für den zweiten Bauabschnitt weiter. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier-Euren. Von der Eurener Straße aus wirkt das dreigeschossige Gebäude recht schlank. Auch von der St.-Helena-Straße aus wird nur eine Schmalseite des Hauses zu sehen sein. Und doch werden hinter den großen Fenstern bald mehr als 200 Menschen wohnen oder arbeiten. Zurzeit werden die 74 Pflegeappartements, fünf betreute Wohnungen, Aufenthalts- und Therapieräume eingerichtet. Das Reinigungspersonal hat alle Hände voll zu tun. Denn am Mittwoch eröffnet das neue Seniorenzentrum in Euren.
Zweiter Abschnitt im Juli fertig


Seit Frühjahr 2011 baut die Seniorenanlage Trier GmbH (Köln) im Karree Eurener Straße/Im Greimersfeld/St.-Helena-Straße. Betreiber ist die Ago-Unternehmensgruppe ("Ago" bedeutet in der Weltsprache Esperanto "Alter") aus Köln. Architekt der dreigeschossigen Anlage ist der Trie rer Werner Schaack.
Acht Millionen Euro investiert die Ago im ersten Bauabschnitt, weitere vier im zweiten, sagt Diana Ruhmöller vom Ago-Heimmanagement. Der zweite Abschnitt soll im Juli auf einem Teil des Geländes des alten Bürgerhauses in der St.-Helena-Straße fertiggestellt sein. Dort entstehen weitere 13 Pflegeplätze, sechs betreute Wohnungen und zwei ambulant betreute Wohngemeinschaften mit insgesamt 25 Plätzen.
Die Altenwohnungen im Dachgeschoss des ersten Bauabschnitts seien alle belegt, die stationären Pflegeplätze bereits zur Hälfte. "Die ersten sechs Bewohner ziehen am Mittwoch ein", berichtet die 32-jährige Ruhmöller. Die Zimmer der Pflegeplätze sind grundmöbliert und mit einem niedrigen Pflegebett ausgestattet. Die großen Fenster lassen viel Licht hinein.
"Wir bieten nur Einzelzimmer an", sagt Heimleiterin Nicole Grundhöfer aus Trier. Rund 18 Quadratmeter sind die Räume mit Bad groß, die Wohnungen im Obergeschoss rund 55. In eines ziehe ein Eurener Ehepaar. Durch die Fenster ihres neuen Domizils aus könnten sie ihr bisheriges Zuhause sehen, berichtet die 40-jährige Grundhöfer. Es sei wichtig für die Menschen, auch im Alter im bekannten Umfeld zu bleiben, weiter den Kontakt zu Freunden zu halten.
Die Leiterin ist zuständig für die etwa 90 Beschäftigten im Haus, die in der Pflege, den sozialen Diensten wie Ergotherapie und Betreuung sowie der Verwaltung, aber auch in der Haustechnik, der Küche, der hauseigenen Wäscherei und als Reinigungspersonal arbeiten. Außerdem gibt es ein öffentlich zugängliches Bistro an der Eurener Straße.
Für Heimbewohner gibt es zudem einen Frisörsalon und eine Kapelle im Erdgeschoss, auf jeder Etage Speise-, Aufenthalts- und Therapieräume. Wichtig für Demenzkranke: der Rundgang. Dafür wurde extra eine doppelgeschossige verglaste Brücke errichtet.
Rundgang für Demenzkranke


Im Zentrum der Anlage sind ein Garten und eine Terrasse angelegt. Parkplätze entstehen in der Straße Im Greimersfeld sowie am Anbau Helenastraße.
"Das Seniorenzentrum ist für uns eine absolut wichtige Infrastrukturmaßnahme, die es gilt, entsprechend einzubinden", sagt Ortsvorsteher Hans-Alwin Schmitz. Da müssten auch die Eurener mitwirken. Schließlich gebe es 20 Vereine im Stadtteil, inklusive Herresthal, dazu 23 kirchliche Gruppierungen.
Bereits jetzt gebe es Kooperationen mit dem Pfarrheim und dem Kindergarten, berichtet Heimleiterin Grundhöfer. Schmitz wünscht sich: "Wir müssen versuchen, daraus unser Seniorenzentrum zu machen. Es darf kein Fremdkörper im Stadtteil sein."Extra

Die Ago-Unternehmensgruppe mit Sitz in Köln ist Betreiber von zurzeit acht Seniorenzentren mit rund 900 Pflegeplätzen und betreuten Wohnungen in Rheinland-Pfalz, Hessen, Nordrhein-Westfalen, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Eine weitere Anlage ist in Dresden (114 Pflegeplätze) im Bau. In der Planungsphase befindet sich das Seniorenzentrum in Pluwig (Verbandsgemeinde Ruwer) mit 64 Pflegeplätzen und 16 betreuten Altenwohnungen, das im Frühjahr 2013 in Betrieb gehen soll. mehi

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