Neues aus der Trierer Gastro-Szene: Disco-Haus bekommt Restaurant-Zuwachs

Trier · Andreas Berg beschränkt sich mit seinem Zebra Club im Stockplatz 2a künftig aufs Obergeschoss. Für darunter, wo der Eventgastronom bislang noch das Safari-Haus betreibt, gibt es neue Pläne. Und das ist nicht alles, was sich in Triers Gastro-Szene so bewegt.

Stockplatz 2a - da war doch was? Stimmt. Das 1905 von Weingroßhändler Franz Duhr errichtete Gemäuer mit der repräsentativen Jugendstil-Fassade ist Triers dienstältester Disco-Standort. Los ging es Anfang der 70er Jahre mit dem Natasha, es folgten Tanzdielen namens Saint Malo oder Untreu. Im vergangenen Jahrzehnt wechselten die Namen schneller: Palais, Produktion, Villa Conte, Stockwerk - und dann war nach zwei Betreiberinsolvenzen erst mal Schluss.

Bis die in München und Trier ansässige Besitzerfamilie dem Eventmacher, Disc-Jockey und Musikproduzent Andreas Berg (Künstlername: Andy B. Jones) und seinem Nutzungskonzept des Vertrauen schenkte. Der jetzt 42-Jährige bespielt seither das komplette Gebäude: Im unteren Geschoss betreibt er die Bar Safari-Haus, darüber den Zebra-Club, und in den restlichen Räumen hat er seine Agentur 3MB (für Musik, Media, Marketing) und ein Tonstudio untergebracht.

500 Besucher pro Wochenende

Die beiden Gastro-Locations ziehen an jedem Wochenende rund 500 Besucher an. Wenn, wie alle 14 Tage, dort Oberstufenfeten Trierer, Schweicher und Konzer Gymnasien über die Bühne gehen, auch mehr. Obwohl laut eigenem Bekunden "der Laden läuft", will Berg als Eventgastronom künftig kürzer treten und sich auf den 180 Quadratmeter großen Zebra-Club beschränken.

Ein Akt des Gesundschrumpfens? "Nein", sagt er, "wohl aber Ausdruck realistischer Einschätzung. Die Szene ist im Umbruch, an den Wochenenden wird es nach Mitternacht für die Gastronomen extrem dünn. Mehr als ein Dutzend Locations buhlen dann um die Gunst von vielleicht 1500 Leuten, die dann noch auf der Piste sind. Früher waren's deutlich mehr."

Folgt ein Restaurant nach?

Gleichzeitig seien die Belastungen für Kneipenbetreiber deutlich gestiegen: "Heute musst du auch Jurist, Social-Media-Experte, Betriebswirtschaftler, Sicherheitsfachmann und Psychologe sein und möglichst noch finanzielle Reserven für schlechte Zeiten auf der hohen Kante haben."

Indem er im Sommer die 200 Quadratmeter der Safari-Haus-Etage freimacht (und ansonsten seinen Mietvertrag bis 2020 verlängert), eröffnet Berg neue Nutzungsmöglichkeiten. Spruchreif ist noch nichts, aber es läuft mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auf ein Restaurant hinaus. Das könnte in der Freiluftsaison auch die 52 Plätze umfassende Außenterrasse nutzen. Nach inoffiziellen TV-Informationen ist ein Gastronom aus der Nachbarschaft heißer Anwärter auf den Einzug ins Haus Stockplatz 2a.Weitere Gastro-News:


Sky-Lounge: Die Fortführung der Freiluft-Gastronomie auf der Dachterrasse des Karstadt-Warenhauses (Simeonstraße 46) ist nicht in Sicht. Karstadt würde die Sky-Lounge, die Andreas Berg von 2009 bis 2014 betrieben hat, "sehr gerne wieder öffnen", sagt Geschäftsführer Knut Werle (55), "doch trotz aller Bemühungen haben wir noch keinen Nachfolger gefunden."

Louisiana: "An kursierenden Schließungsgerüchten ist nichts dran", erklärt Eric Naunheim (49), der das Louisiana am Kornmarkt seit 2001 betreibt. "Wir haben die letzte Verlängerungsoption gezogen und bleiben weitere fünf Jahre." Wohl nicht unbedingt zur Freude des Hausbesitzers, der bereits offensiv nach einem neuen Mieter gesucht hat.

Weinhaus: Das Weinhaus (Brückenstraßen 7) wird deutlich größer. Zu den angestammten Räumlichkeiten kommen eine Vinothek und eine Verdopplung der Terrassenplätze auf 80. Die Vinothek, die auch für Privatveranstaltungen mit bis zu 30 Personen gemietet werden kann, entsteht derzeit im Erdgeschoss des Eckhauses Brücken-/Stresemannstraße. "Allerspätestens zu unserer dritten Big-Bottle-Party am 29. April wollen wir offiziell an den Start gehen", kündigt Betreiber Otti Büsching (70) an. Infos: www.weinhaus-trier.de

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