Neues Gewerbegebiet im Visier: CDU, Grüne und FWG wollen Flächen an der A 64 prüfen lassen

Trier/Trierweiler · Drei Fraktionen des Trierer Stadtrats regen an, zwischen Trier-Herresthal und Trierweiler-Fusenich ein interkommunales Gewerbegebiet zu entwickeln – wie vom Kreistag Trier-Saarburg vorgeschlagen. Ein entsprechender Beschluss könnte allerdings erst im Oktober gefasst werden.

Neues Gewerbegebiet im Visier: CDU, Grüne und FWG wollen Flächen an der A 64 prüfen lassen
Foto: Biggi Keiser

Der Zweckverband Wirtschaftsförderung im Trierer Tal hat sich bereits 2013 mit einer Machbarkeitsstudie zum Thema Gewerbegebiet an der A?64 befasst, die zunächst nicht öffentlich bekannt gemacht wurde. Diese Studie nennt einen Bereich in der Nähe des Trierer Stadtteils Herresthal (zählt zu Euren) und des Rastplatzes Markusberg als geeigneten Standort (der TV berichtete am 22. Oktober 2014). Dem Zweckverband gehören neben dem Kreis auch die Städte Trier, Konz und Saarburg sowie die Gemeinden Wasserliesch und Trierweiler an. Auch der Kreistag verfolgt grundsätzlich dieses Vorhaben.

"Für die Region wichtig"

Auf diesen Zug sind drei Fraktionen des Trierer Stadtrats aufgesprungen. CDU, FWG und Grüne fordern in einem gemeinsamen Antrag, die Ausweisung eines Gewerbegebiets gemeinsam mit dem Landkreis Trier-Saarburg und der Verbandsgemeinde Trier-Land zu prüfen. "Ein solches Gewerbegebiet wäre für die gesamte Region wichtig und könnte zudem möglicherweise auch über die Nationalgrenzen hinweg erweitert werden", heißt es in der Begründung von Ulrich Dempfle (CDU), Christiane Probst (FWG) und Petra Kewes (Grüne).

Demnach soll Oberbürgermeister Wolfram Leibe (SPD) im Zweckverband die notwendigen Planungsschritte voranbringen. Die Planungshoheit für das Gebiet soll auf den Zweckverband übertragen werden. Dort sei eine "gerechte Kostenverteilung" anzustreben.

In der Stadtratsitzung am Dienstagabend zogen die drei Fraktionen den Antrag überraschend bis auf Weiteres zurück. "Leider hat eine große Fraktion signalisiert, dass sie dem Antrag nicht zustimmen wird", sagte CDU-Fraktionssprecher Ulrich Dempfle und meinte damit die SPD. "Dieses wichtige Vorhaben soll nicht zum Gegenstand politischen Gezänks verkommen. Wir hoffen vielmehr auf eine große Mehrheit und Einigung." Nach Gesprächen mit anderen Fraktionen solle der Antrag im Oktober auf den Weg gebracht werden.

Rainer Lehnart (SPD) stellte klar: "Wir wollten kein politisches Gezänk. Wir hatten vereinbart, dass noch ausstehende Anträge in der Klausurtagung des Rats behandelt werden. Wir schließen ein Gewerbegebiet an dieser Stelle nicht aus, sondern es ging uns nur um das Verfahren."

Wo genau die Gewerbeflächen entstehen könnten, ist noch unklar. Bisher gibt es nur grobe Vorstellungen, zum weitaus größten Teil auf Trierer Gemarkung (siehe Grafik). Matthias Daleiden, Ortsbürgermeister von Trierweiler, äußerte sich auf TV-Anfrage wegen des Verkehrsproblems skeptisch: "Zumindest müsste eine zusätzliche Autobahn-Anschlusstelle geschaffen werden." Dazu läuft eine Untersuchung des Landesbetriebs Mobilität.

EXTRA Feueralarm im Rathaus

Evakuierung: Kurz vor Ende der öffentlichen Sitzung schrillt eine Sirene durchs Rathaus. Die Stadtratsmitglieder stehen diszipliniert auf, verlassen den großen Rathaussaal. Dezernent Thomas Egger - zuständig für die Feuerwehren - führt die Ratsmitglieder vors Rathaus auf den Augustinerhof, den vorgesehenen Sammelpunkt bei einem Brand. Schon nach wenigen Minuten sind sechs Fahrzeuge der Berufsfeuerwehr vor Ort.

Schnell stellt sich heraus, dass es ein Fehlalarm war. Er ging wohl vom EDV-Raum aus, ausgelöst von einer Löschanlage, teilt Thomas Egger über das soziale Netzwerk Facebook mit. Was letztlich der Auslöser für die Fehlfunktion war, ist bisher unklar. Die Ratsmitglieder gehen nach etwa zehn Minuten wieder in den Saal und setzen die Stadtratssitzung fort - mit dem nicht-öffentlichen Teil. mic/woc

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