Neues Interesse für altes Gemäuer

TRIER. Die Erforschung und Erhaltung von Burgen ist Aufgabe des Europäischen Burgeninstituts. Zur Tagung des wissenschaftlichen Beirats versammelten sich 50 Teilnehmer in Trier.

 Der Trierer Historiker Professor Lukas Clemens führt durch die historischen Gemäuer des Frankenturms. TV-Foto: Daniel John

Der Trierer Historiker Professor Lukas Clemens führt durch die historischen Gemäuer des Frankenturms. TV-Foto: Daniel John

Bekannt ist Trier vor allem für seine römischen Baudenkmäler. Doch auch mittelalterliche Architektur hat ihre Spuren in der Stadt hinterlassen. Beispiele sind Wehr- und Wohntürme wie der Frankenturm oder der Turm Jerusalem. Bei einem Stadtrundgang mit dem Trierer Historiker Professor Lukas Clemens konnten sich die Teilnehmer der Tagung zum Thema "Von der Burg zur Residenz" vor Ort ein Bild von den Bauten machen.Datenbank weckt Interesse an den Burgen

Alle zwei Jahre veranstaltet der wissenschaftliche Beirat des Europäischen Burgeninstituts mit Sitz in Braubach eine Tagung zu aktuellen Forschungsthemen. Das Institut ist eine Einrichtung der Deutschen Burgenvereinigung und hat sich die Dokumentation, Erforschung und Erhaltung von Burgen zum Ziel gesetzt. "Unser aktuelles Projekt ist eine Zusammenstellung von Burgen an Rhein und Donau in einer Datenbank", erzählt Institutsleiter Reinhard Friedrich. Im Internet lassen sich Informationen zu Geschichte und Architektur recherchieren, sowie Fotos und Grundrisse ansehen. "Es gibt ein großes Interesse an Burgen", sagt Friedrich. Notwendig sei es aber auch, Informationen über die Bauwerke bereitzustellen und sie touristisch zu vermarkten. Ein weiteres Projekt beschäftigt sich daher mit der Präsentation von Burgen, das zunächst an vier Beispielen, darunter der Marksburg am Mittelrhein und dem Schloss Vianden in Luxemburg durchgeführt wird. Nach der Dokumentation des aktuellen Zustandes und der Erforschung der Baugeschichte werden dreidimensionale virtuelle Modelle angefertigt. Sie erlauben einen plastischen Blick auf verschiedene Bauphasen. Neben Themen mit regionalem Bezug wie den antiken Residenzen in Trier und Pfalzel oder dem Schloss Ehrenbreitstein als Sitz der Trierer Kurfürsten wurden auf der Tagung auch grundlegende Fragen behandelt, etwa wie sich der Wandel von Wehrbauten zu repräsentativen Schlössern vollzog.

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