Neues Leben im Lycée Ausone

TRIER-SÜD. Das ehemalige französische Gymnasium Lycée Ausone ist ein denkmalgeschütztes und gut erhaltenes Beispiel der 50er-Jahre-Architektur. Das Gebäude wurde im Dezember 1999 von der Stadt erworben und soll auch künftig für eine schulische Nutzung dienen.

Vis à vis der Matthias-Basilika gelegen, sicherte sich die Stadt bereits vor fünf Jahren das ehemalige französische Gymnasium Lycée Ausone für eine weitere schulische Nutzung. Zunächst beherbergte es die Kurfürst-Balduin-Hauptschule. Während der Generalsanierung des Schulgebäudes im Trierweiler Weg wurden die Schüler ein Jahr lang - bis zu den Herbstferien 2000 - auf der anderen Moselseite unterrichtet. Zum gleichen Zeitpunkt begannen die Planungen für die folgende Bestimmung des Lycée Ausone sowie für die nötigen Umbauarbeiten.Optimales Raumangebot

"Anfang des Jahres 2002 beschloss der Stadtrat, das Gebäude am Pacelliufer für rund 3,8 Millionen Euro zu sanieren und nach den Bedürfnissen lernbehinderter Schüler umzugestalten. Hierzu wird ein Landeszuschuss in Höhe von 2,1 Millionen Euro erwartet", so Schuldezernent Ulrich Holkenbrink. In zwei Abschnitten werden die Bauarbeiten durchgeführt. Zunächst wird das Hauptgebäude saniert, der "bauliche Zustand von Klassen, Fach- und Kursräumen verbessert", erklärt Christine Schaaf, zuständige Architektin und Planerin beim Hochbauamt. Die Bauarbeiten laufen auf Hochtouren, ist doch bereits für August nächsten Jahres der Einzug der Medard-Schule, die im August 2003 organisatorisch unter dem neuen Namen zusammengelegt wurde, geplant. Dann werden rund 200 Schüler von der ersten bis zehnten Klasse von rund 50 Lehrern und pädagogischen Fachkräften unter einem Dach unterrichtet. "Hier ist ein optimales Raumprogramm gegeben, wo unser pädagogisches Konzept umsetzbar sein wird", so der Konrektor der Medard-Schule, Bernhard Müller. Von Beginn an ist er als Vermittler zwischen Schule und Planern damit beschäftigt, dass auch die räumliche Zusammenführung der ehemaligen Montessori- und Deutschherren-Schule gelingt. Der lang gezogene Gebäudekomplex besteht aus einem dreigeschossigen Hauptgebäude, in dem die künftig 15 Klassenräume mit integrierten Küchenzeilen, zusätzliche sieben Kursräume sowie Fachklassenbereiche für Naturwissenschaften, Werken, EDV, dem Verwaltungstrakt und Mehrzweckraum im Parterre und eine Küche im Untergeschoss untergebracht sein werden. Das Treppenhaus mit der eingebauten funktionalen Versorgungszelle in der Mitte jeder Etage, die Duschen, Toiletten, Kopier- und Putzmittelräume beherbergen soll, bleibt mit den Treppenaufgängen und Geländern in seiner bisherigen Form erhalten, wird aber farbiger und freundlicher gestaltet. Der eingeschossige Verbindungsbau zwischen Hauptgebäude und Turnhalle dient als Haupteingang, an der östlichen Stirnseite wird ein Aufzug vorgebaut, der gehbehinderten Schülern den Zugang in alle Etagen ermöglichen wird. Auch der als künftiger ganztagsschulischer Bereich mit Speisenausgabe und zwei getrennten Essbereichen geplante Gebäudeteil, der sich im Süden des Haupthauses anschließt, und die Erneuerung des Daches gehören zum ersten Bauabschnitt. Unverwechselbare Erkennungszeichen des Lycée Ausone ist die Turnhalle mit der in einem weitem Bogen geschwungenen Ostwand. Sie ist als von hohen, schlanken Fenstern unterbrochenes kleinteiliges Betongitter mit Glasbausteinen gestaltet und bleibt in der äußeren Form erhalten. Innen erfolgt nach dem Einzug der Schule in Teil zwei des Sanierungsvorhabens die Modernisierung. Auch die Gestaltung des Schulhofes, auf dem während der Kanalbauarbeiten drei Sarkophage und Grabbeigaben gefunden wurden, folgt dann sukzessive.

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