Neues Leben in der alten Schule

Naurath/Eifel · Ihr 1898 erbautes Schulgebäude hat die Gemeinde Naurath mit viel Eigenleistung engagierter Einwohner zu einem Bürger- und Vereinshaus umgebaut. Mit einem feierlichen Festakt und Einsegnung ist es jetzt seiner Bestimmung übergeben worden.

Naurath/Eifel. Außen ist mit Sandsteinmauerwerk, Naturschieferdach und abgerundeten Sprossenfenstern der Charakter der alten Schule in Naurath als Gebäude des 19. Jahrhunderts erhalten geblieben.
Innen präsentiert sie sich nun modern, mit vielen funktionalen Räumen, neuen Sanitäranlagen, einem behindertengerechten Zugang sowie einem großzügigen hellen Saal mit Parkettboden und freundlichem gelben Anstrich.
Hier haben sich zahllose Ehrengäste und Naurather Bürger versammelt, um die neue Bestimmung des Hauses als Mittelpunkt des Dorfgemeinschaftslebens zu feiern.
Vor der feierlichen Einsegnung durch Pastor Andreas Noster erinnert Ortsbürgermeister Paul-Gerhard Jahn daran, wie alles begann: 2008 habe sich der Ortsgemeinderat nach Beratung mit Vertretern von Kreis-, Verbandsgemeindeverwaltung und Bistum entschlossen, von bis dato zwei von den Vereinen genutzten Gebäuden, Schule und Jugendheim, eins zum zentralen Bürgerhaus umzubauen. "Die Wahl ist der besseren Bausubstanz und einiger Ausbaureserven halber auf die alte Schule gefallen".
Das Schweicher Architektenbüro "Schuh + Weyer" wurde mit der Planung betraut. Architekt Helmut Weyer erklärt, wie es weiterging: "Nachdem ein funktional wie finanziell tragbarer Entwurf gefunden war, wurde im Frühling 2009 der Bauantrag gestellt und im Februar 2010 mit den Bauarbeiten begonnen". Schon da sei mit vorbereitenden Abbrucharbeiten viel Eigenleistung der Bürger erfolgt. Eine große Panne habe es auch gegeben. Beim notwendigen Anheben des Dachstuhls sei die Dacheindeckung so stark beschädigt worden, dass sie erneuert werden musste. Das wiederum habe die Beantragung neuer Gelder nötig gemacht.
Mittel aus dem Konjunkturpaket


Realisiert worden ist der über 500 000 Euro teure Umbau mit 280 000 Euro aus dem Konjunkturpaket II, je rund 40 000 Euro von Land und Bistum sowie mit Eigenleistungen.
Die als Festredner auftretenden Ehrengäste, ADD-Präsident Josef-Peter Mertes, Landrat Günther Schartz und der Bürgermeister der VG Schweich Berthold Biwer betonen einstimmig, dass jeder Cent bei dem für einen so kleinen Ort mutigen Projekt gut angelegt sei. "Hier werden keine Traumschlösser gebaut, hier wird eine ohnehin sehr engagierte Gemeinschaft gestärkt", formuliert es Landrat Schartz. Der viel gelobte Gemeinsinn des Ortes ist auch beim Festakt spürbar. Eine in Naurath beheimatete Lehrerin der Levana-Schule sorgt mit einer Band aus Kollegen für musikalisches Programm, die Vereine stellen zahlreiche Helfer. Und dann äußern sich noch gemeindepartnerschaftliche Bande zu Frankreich und Ungarn in herzlichen Glückwünschen eigens angereister Gäste. Das verleitet Günter Schartz zu einem mit viel Gelächter aufgenommenen Satz: "Dieses Haus hat Zukunft, hier müssen die Naurather keinen Kuckuck draufkleben."

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