Neues Projekt mit 90 Jahren

Trier · Mit 90 Jahren ist er aktiv wie eh und je. Der gelernte Architekt Rudolf Mettlach malt seit mehr als einem halben Jahrhundert Aquarelle und schreibt Gedichte. Nun erscheinen zwei Bildbände, die sein Lebenswerk festhalten sollen.

 Rudolf Mettlach zeigt sein Atelier. Links sein Werk „Sieh um dich“ aus dem Jahr 1950. TV-Foto: Tobias Kruse

Rudolf Mettlach zeigt sein Atelier. Links sein Werk „Sieh um dich“ aus dem Jahr 1950. TV-Foto: Tobias Kruse

Trier. Rudolf Mettlach wird in diesen Tagen 90 Jahre alt, doch das Alter ist ihm kaum anzusehen. In Sachen körperlicher und geistiger Fitness kann sich manch einer eine Scheibe von ihm abschneiden. Der gebürtige Trierer ist seiner Heimatstadt sein Leben lang treu geblieben. Nur für das Studium der Architektur und Kunstgeschichte zog er in den 1950er Jahren nach Aachen.
Menschen ganz nah


Mettlach arbeitete 30 Jahre lang bei der Kreisverwaltung Trier in der Landesplanungsbehörde, zuletzt in leitender Position. Ihm habe stets am Herzen gelegen, dass die Identität der Stadt nicht verloren gehe. So setzte er sich dafür ein, dass die im Krieg zerstörte Steipe am Hauptmarkt wieder originalgetreu aufgebaut wurde. "Trier hat schließlich eine bestimmte Identität, und die darf sich nicht nur auf die Sehenswürdigkeiten beschränken", sagt Mettlach, der mit seiner Frau im Stadtteil Heiligkreuz lebt.
In seiner Freizeit hat er sich ganz der Kunst verschrieben und kann auf mehr als 50 Jahre Erfahrung in der Aquarellmalerei zurückblicken. "Aquarelle sind technisch schwierig und immer eine Herausforderung. Außerdem ist es wie bei Wundertüten: Man weiß nie, was hinterher dabei rauskommt. Das ist das Reizvolle daran", sinniert er. Seine Bilder zeigen vielfach Landschaften von der Saarschleife bis zur Eifel.
Bei seinen Spaziergängen hat er meistens ein Skizzenbuch dabei und hält fest, was ihm gefällt und durch den Kopf geht. In seiner Kunst beschränkt er sich allerdings nicht nur auf die Natur, sondern illustriert außerdem seine selbstgeschriebenen Gedichte. "Ich will vielseitig sein und mich weiterentwickeln. Den Satz ‚Er hat seinen Stil gefunden\' kann ich nicht hören."
Sein neues Projekt ist daher die abstrakte Kunst. Nebenher beschäftigt er sich mit Arithmetik und pflegt seinen Garten. Müßiggang im Alter? Keine Spur!
Mettlach ist Mitglied des Vereins "Kunst und Kultur, Brüderkrankenhaus Trier". Im Jahr 2011 hat er seine Bilder dort zuletzt ausgestellt. In diesen Tagen erscheinen zwei Bildbände, die das Lebenswerk des Künstlers festhalten. Ein dritter Band ist in Planung.

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