Neuling auf Rollen

Das Phänomen kann man jedes Frühjahr beobachten, aber dieses Jahr scheint es besonders ausgeprägt. Walker und Jogger aller Orten - die Fitnesswelle rollt. Auch meine Nachbarn Alfred und Hubert verabreden sich neuerdings zum Laufen.

Der Winterspeck muss weg, haben sie beschlossen, und sich Pulsuhren und Funktionshemden zugelegt.

Ist ja auch sehr lobenswert, etwas für seine Gesundheit zu tun. Deshalb habe auch ich mich der sportlichen Bewegung angeschlossen, aber nicht mit Walking-Stöcken oder Laufschuhen. Ich bin unter die Inline-Skater gegangen. Ist fast wie Rollschuhlaufen früher, nur sieht man mit dem Helm und den Bandagen an Armen und Beinen etwas unförmig aus. Aber Sicherheit geht nun mal vor, und Polster sind immer noch besser als Blessuren. Als Neuling auf Rollen habe ich erst einmal auf großen und leeren Parkplätzen geübt, mittlerweile traue ich mich schon auf wenig befahrene Radwege und bald - so habe ich mir vorgenommen - werde ich ganz mutig sein. Am Sonntag will ich mich bei Happy Mosel ins Getümmel stürzen. Mein Martin hat zwar nur den Kopf geschüttelt, als ich mir die Inliner gekauft habe, weil er lieber mit mir Rad fährt. Aber für Happy Mosel hat er versprochen, vor mir herzufahren und mich mit dem Fahrrad abzuschirmen.

Ein wenig kollisionsfreien Raum brauche ich noch, das gibt mir Sicherheit. Und wenn mir die Puste ausgehen sollte, dann halte ich mich am Gepäckträger fest: Zugmaschine Martin mit der rollenden Paula im Schlepptau.

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