Menschen Nicaragua, Olewig, La Gomera

Trier · Wenn es um Umweltschutz geht, zeigt Karl-Josef Prüm Kante. Der Baumsachverständige und Autor hat sich sein persönliches Paradies geschaffen. Doch er denkt darüber nach, es zu verlassen.

 Krimiautor, Umweltschützer und naturbegeisterter Weltreisender: Karl-Josef Prüm zeigt einen Lavastein von der Insel La Palma. TV-Foto: Michael Thielen

Krimiautor, Umweltschützer und naturbegeisterter Weltreisender: Karl-Josef Prüm zeigt einen Lavastein von der Insel La Palma. TV-Foto: Michael Thielen

Foto: (h_st )

Trier Eigentlich wohnt der Olewiger Karl-Josef Prüm gar nicht in seinem Haus. Zumindest im Sommer nicht. Er hat sich nämlich im Hof seines Hauses ein eigenes Reich erschaffen. Hier blühen Büsche, Bäumchen, Blumen jeder Art, ein Blätterdach überdeckt ein kleines Treibhaus und eine Holzhütte. In dem Treibhaus schreibt Prüm ungestört an seinen Büchern oder er erledigt seine berufliche Korrespondenz als Baumgutachter und Baumprüfer. Danach zieht er sich zur Nachtruhe ins das direkt daneben gelegene Holzhäuschen zurück. Eine alternative, grüne Idylle mitten in diesem Trierer Stadtteil.
Der Winzersohn Prüm stammt aus Lieser an der Mosel - daher auch sein literarisches Pseudonym Carl von Lieser. Nach Abitur und Bundeswehr macht er eine Ausbildung zum Forstingenieur und arbeitet einige Jahre im Landes-Forstdienst. Seine rebellische Einstellung führt dazu, dass man ihn 1984 als nicht geeignet für den Beamtendienst befindet und ihn entlässt. "Darauf bin ich heute noch stolz", betont er. Prüm hatte scharf gegen die damals übliche flächendeckende Besprühung von Waldflächen mit Unkrautbekämpfungsmitteln protestiert.
Nach seiner Entlassung geht er als Entwicklungshelfer ins damals revolutionäre Nicaragua. Dort will er "Umweltschutz mit politischer Aktivität verbinden".
Er beteiligt sich an Aufforstungsprogrammen und arbeitet mit Menschen verschiedenster Nationalitäten zusammen. Seine Kommunikationsfreudigkeit und sein Eintreten für Natur- und Umweltschutz bringen ihn nach seiner Rückkehr dazu, geführte Wanderungen um Trier und Ausflüge zu Naturdenkmalen im Trierer Land anzubieten, die es auch in Buchform gibt. Prüm leitet sogar Exkursionen auf den kanarischen Inseln La Palma und La Gomera, "um die Menschen für die Naturphänomene dort zu begeistern", wie er sagt.
Dabei kann er auch streitbar sein. Erst kürzlich protestierte er öffentlich gegen Naturschäden durch ein Übungsfeuer, verursacht durch die Freiwillige Feuerwehr Olewig (der TV berichtete). "Bei Ungerechtigkeit und Umweltfrevel zeige ich gerne mal Kante und lasse mich nicht unterbuttern", unterstreicht er.
Als Autor einer ganzen Reihe von Moselkrimis nimmt er sich lokale Skandale und Affären vor. In seinem aktuellen Krimi, "Frida", schreibt er über einen fiktiven Kriminalfall, der in Trier spielt, und präsentiert eine überraschende Lösung.
Prüm denkt darüber nach, die übergrünte Laube vor seinem Haus zu verlassen und nach La Gomera überzusiedeln.
Er sagt: "Dort gibt es eine überwältigend schöne Natur, freundliche Menschen und ein mildes Klima. Möglicherweise bleibe ich auf Dauer dort."
Weitere Infos den Moselkrimis und Wanderführern von Karl-Josef Prüm alias Carl von Lieser: <%LINK auto="true" href="http://www.carlvonlieser.de" text="www.carlvonlieser.de" class="more"%>

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