Nicht austreten, sondern der Kirche beitreten

26 Frauen und Männer aus dem Bistum Trier hat Diözesanadministrator, Weihbischof Robert Brahm, am ersten Fastensonntag in einer zentraler Feier im Trierer Dom zur Erwachsenentaufe zugelassen.

 Freuen sich auf ihre Taufe in der Osternacht: Die Katechumenen mit Weihbischof Robert Brahm. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Freuen sich auf ihre Taufe in der Osternacht: Die Katechumenen mit Weihbischof Robert Brahm. TV-Foto: Mechthild Schneiders

Trier. (mehi) "Ich bin bereit", antworten die 26 erwachsenen Taufbewerber auf die Frage von Weihbischof Robert Brahm, ob sie entschlossen seien, die Sakramente zur Taufe, Firmung und Eucharistie zu empfangen. Zuvor erläuterten die Pfarrer der Heimatgemeinden die Beweggründe ihrer Katechumenen, in die Kirche einzutreten. Sie überreichen dem Bischof das Empfehlungsschreiben ihrer Pfarrei und geben Zeugnis ab für ihre Bewerber. "Die Zulassungsfeier ist ein wichtiger Schritt zur Taufe", erklärt Bernhard Fresacher vom Bischöflichen Generalvikariat."Die Erwachsenentaufe ist noch ungewohnt", sagt Brahm. "Doch das ändert sich. Längst nicht mehr alle Neugeborenen werden getauft." Die erwachsenen Katechumenen, die im Dom mit dem Segen des Bischofs zur Taufe zugelassen wurden, empfangen um Ostern die Sakramente. Sie kommen aus Kuba, Angola, Bosnien, Kasachstan und Russland, die meisten jedoch aus Deutschland. Ein halbes Jahr hatten sie sich in ihren Gemeinden auf die Aufnahme in die Kirche vorbereitet. "Es ist auffällig, dass die Zahlen der erwachsenen Täuflinge deutlich ansteigen", berichtet Bernhard Fresacher. 1984 hätten im Bistum Trier 20 bis 30 Taufen stattgefunden, 2007 seien es bereits 141 gewesen. "Das macht deutlich, es gibt nicht nur Leute, die aus der Kirche austreten, sondern auch welche, die eintreten.""Die Taufe ist für mich, wie von einer langen Reise nach Hause kommen", sagt Jens-Uwe Großpietsch aus Kinderbeuern-Hetzhof, einer der Taufbewerber aus der Region. "Ich habe schon lange vor, mich taufen zu lassen. Für mich und meine Familie ist es die beste Zeit dafür." Seine Frau Dayana, eine gebürtige Kubanerin, arbeitet in der Altenpflege. "Für mich ist der Glaube etwas Gutes, das Richtige. Und der Kleine will das auch." Denn Sohn Fabio wird mit seinen Eltern am Ostermontag in der Heimatpfarrei Heilige Drei Könige in Kinderbeuern getauft."Weil ich glaube und den richtigen Schritt gehen will", begründet Melanie Schmitz aus Tawern ihre Entscheidung. Die 21-Jährige ist katholisch erzogen, jedoch nicht getauft. "Nun habe ich mich selbst dafür entschieden." Ebenfalls als Kind mit dem Christentum in Verbindung gekommen und nicht getauft worden ist Rebecca Weides aus Trier. "Ich weiß seit einigen Jahren, dass ich getauft werden will." Jetzt habe sie ihre Ausbildung abgeschlossen und stehe im Beruf. Die richtige Zeit für diesen wichtigen Schritt im Leben, sagt die 30-Jährige. Daniela Leyer stammt wie einige andere Taufanwärter aus der ehemaligen DDR. "Da gab es keine Möglichkeit der Taufe, oder man wurde diskriminiert, wie meine Freundin."

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