"Nicht der Totengräber sein"

TRIER. Die Stadtratssitzung am Dienstagabend hätte die Rettung oder auch das Ende des Handwerkerparks in Trier-Feyen sein können. Doch die Würfel fielen noch nicht, es gab überhaupt keine Diskussion. Die Anfrage der UBM war nie zur Beantwortung in öffentlicher Sitzung vorgesehen, begründete Oberbürgermeister Helmut Schröer.

"Die Anfrage wurde schriftlich beantwortet", sagte Schröer vor Eintritt in die Tagesordnung. "Einen Vortrag in der Ratssitzung hat die UBM nicht beantragt." Ein Detail, dass Fraktions-Chef Manfred Maximini nicht ohne Zähneknirschen registrierte. "Das war ein Fehler von uns, wir werden es in Zukunft anders machen", sagte er nach der Sitzung dem TV. Zur Vorgeschichte: Die UBM hatte ihre weitere Unterstützung des geplanten Handwerkerparks Trier-Feyen in Frage gestellt. Ohne die acht Stimmen der Fraktion hätte dieses Projekt keine Mehrheit im Rat (der TV berichtete). Maximini stellte der Verwaltung Fragen, von deren Beantwortung er die Haltung seiner Fraktion abhängig machte. "Wir werden die Antworten besprechen und dann entscheiden", so Maximini gestern. "Die UBM will nicht der Totengräber für eine positive Entwicklung des Mittelstands sein, aber wir erwarten endlich Klarheit." "Wir sind nach wie vor von der Realisierbarkeit und der Notwendigkeit der Maßnahme überzeugt", schrieb OB Schröer in der Beantwortung der UBM-Anfrage. Würde man den Park jetzt aufgeben, wäre die Folgen verheerend - "nicht nur für den Wirtschaftsstandort Trier, sondern auch für die Kommunalpolitik". Man könne "von Seiten des Handwerks" nicht nachvollziehen, warum Teile des Stadtrats Namen von ansiedlungswilligen Betrieben fordern. "Viele wollen ihre Umsiedlungswünsche nicht offen diskutieren." Zum Thema Alternativstandorte: "Eine Planung an anderer Stelle kommt nach unserer Auffassung in einem überschaubaren Zeitraum überhaupt nicht in Betracht", so der OB.

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